Deutsche bekommen immer weniger Kinder? Von wegen!

Immer wieder bekommen wir Deutschen zu hören, dass wir zu wenig für Nachwuchs sorgen, niemand sich um die Alten wird kümmern können und es in Deutschland ohnehin eher um die Karriere als um Kinder ginge. Die Erfassung des Statistischen Bundesamts zeigt jedoch das Gegenteil: Es werden wieder mehr Babys in Deutschland geboren.



Im Jahr 2013 gab es in Deutschland rund 682.000 Geburten und das bedeutet 8.500 mehr Neugeborene als im Vorjahr. Auch die Geburtenziffer ist von 1,40 Kinder pro Frau in 2012 auf 1,41 Kinder pro Frau in 2013 immerhin leicht gestiegen.

Die Geburtenziffer

Die zusammengefasste Geburtenziffer beschreibt die im Volksmund geläufigere aktuelle Geburtenrate. Sie setzt sich zusammen aus dem Geburtenverhalten der Frauen im jeweiligen Kalenderjahr bezogen auf jedes einzelne Altersjahr von 15 bis 49 Jahren. Die altersspezifische Geburtenziffer wird dabei in Relation zur Anzahl aller Frauen dieses Alters gesetzt. Die Summe all dieser Geburtenraten ergibt die zusammengefasste Geburtenziffer.

Die Abstände, in denen das zweite, dritte oder vierte Kind einer Frau geboren wird, haben sich seit dem Beginn der Erfassung in 2009 leicht verbessert. Das spricht laut Statistischem Bundesamt insgesamt für eine Verbesserung der Geburtenrate. 2013 waren knapp die Hälfte aller Neu- auch die Erstgeborenen. Wenn noch Geschwisterchen nachkommen, folgt das zweite Kind meist in einem Abstand von 3,3 Jahren. Drittes und viertes Kind folgen erst nach längerer Dauer.

Spätes Mutterwerden

Im Gegensatz dazu werden immer mehr Frauen vergleichsweise spät zum ersten Mal Mutter. Laut Statistischem Bundesamt war eine Mutter bei der Geburt ihres ersten Kindes in 2013 durchschnittlich 29,3 Jahre alt. 2009 betrug das Durchschnittsalter für das erste Kind noch 28,8 Jahre. In den fünf Jahren der Erfassung ist das durchschnittliche Alter für das erste Kind also um sechs Monate gestiegen. Drei Prozent der Frauen, die 2013 ein Kind bekommen haben, waren sogar 40 Jahre oder älter.

Auch wenn es mit den Geburten in Deutschland wieder bergauf geht – im Vergleich zu früheren Zeiten ist das nur ein schwacher Trost. 1991 beispielsweise wurden gut 830.000 Kinder zur Welt gebracht. Auch können die Geburten die Sterbefälle nicht ausgleichen. Gut 682.000 Kinder wurden 2013 zwar geboren, dafür gab es insgesamt fast 894.000 Sterbefälle.


IMG: Thinkstock, Ingram Publishing

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