Der Streit um die Milchquoten

Der Milchstreik basiert auf den fallenden Preisen der Milch, von denen die Milchbauern in Deutschland und dem restlichen Europa längst nicht mehr leben können. Die fallenden Preise wiederum sind vor allem der Überproduktion geschuldet, die auch die bisherige Quotenregelung nicht verhindern konnte. Die besagt, wie viel Milch ein Hof erzeugen darf.

Milchquote und Milchstreik

Die  Milchquote sollte also die Produktion des Nahrungsmittels regeln, tut sie aber leider nicht. Große Erzeuger setzen sich wissentlich, regelmäßig und ungestraft über die Quotenregelung hinweg und erzeugen viel mehr Milch, als es für die Umwelt, für die Tiere und auch für den Preis gut wäre. Die einfache Regel: Mehr Angebot, niedrigerer Preis geht voll auf, zum Leidwesen derer, die mit ihrem Verdienst einen Hof kleiner oder mittlerer Größe bewirtschaften müssen. Die Kleinbauern werden von den Riesenmolkereien in erschreckend großer Geschwindigkeit niedergewalzt.

Milch und Tierleid

Dass das im Übrigen nicht nur die Milchbauern, sondern auch das Wohl der Umwelt und der Tiere anschlägt, wird dabei gerne übersehen. Eine Kuh muss, um Milch zu geben, kalben, denn es handelt sich bei dem, was sich Millionen Menschen täglich ins Müsli schütten, um Muttermilch. Die Kälber werden entweder neue Milchkühe, die unnatürlich oft und eigentlich immer unter unwürdigen Bedingungen neue Milch, heißt neue Kälber, produzieren müssen oder sie landen als Kalbsbraten im Supermarktregal.

Neben dem Tierleid ist hier noch eine ganz andere Problematik vordergründig: Die Umweltverschmutzung, die Verschwendung von Wasser, die Belastungen die entstehen, um Futter für Milchkühe, Gülle und schließlich die Milch selbst zu transportieren. Sicher, die Bauern sollen von ihren Erzeugnissen leben können. Aber ist die Lösung nicht, kurzfristig mehr Milch und Milchpulver aufzukaufen. Die Milchquote muss angepasst werden, die großen Erzeuger dürfen nicht das Monopol erhalten. Zum Wohle aller sollten also Verbraucher nicht nur verbrauchen, sondern auch nachdenken.

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*