Der Laptop steht auf dem Tisch, das Telefon liegt daneben und aus einer Tasse dampft der Tee, welcher an kälteren Tagen besonders gut tut. Fest entschlossen, das Geheimnis des Weihnachtsstempels zu lüften, mache ich mich ans Werk. Mein erster Informant ist das Internet. Überrascht stelle ich fest, dass hier wenig Informationen zu bekommen sind. Dafür weiß ich jetzt, dass man einen Brief direkt ans Christkind oder an den Weihnachtsmann senden kann. Auch dort haben sie Spezialstempel, doch ich bezweifle, ob sie dort begeistert sein würden, meine über hundert Weihnachtsbriefe abzustempeln. Und wenn ich an die Empfänger eher älteren Semesters denke, wie sie meinen Brief von einem Weihnachtsmann bekommen, kann ich mir nicht vorstellen, dass ihnen das besondere Freude bereitet. Freude bereiten – ja, darum geht es doch, oder?
Besondere Poststempel gibt es in der Philatelie
Ein Anruf bei der Post ergibt, dass sie dort von nichts wissen. Das erstaunt mich nicht, denn auf der Homepage der Deutschen Post AG konnte ich nichts darüber finden. Deshalb leiten sie mich an die Philatelie weiter. Auf der Internetseite der Philatelie finde ich die Sonderstempel, aber nichts über den gewünschten Poststempel zu Weihnachten. Dafür weiß ich nun einiges über die Geschichte der Briefmarke, den Wert von Sammlermarken und einem gut erhaltenen Poststempel. Manche Leute holen sich also den Sonderstempel, um den Wert der Briefmarke noch zu steigern. Ich frage mich, ob sie sich den Brief an sich selber schicken, oder die Briefmarke zurück haben wollen? Vielleicht wird auch nur gestempelt und nicht verschickt, damit das gute Stück keinen Schaden nimmt. Wie auch immer: die Schönheit der Briefmarke und des Briefes mit dem Sonderstempel soll Freude bereiten, denn darum geht es ja, oder?
Die Stempelstelle der Philatelie sorgt für die Verbreitung des Weihnachtsstempel
Das Ergebnis des folgenden Anrufes bei der Philatelie gleicht dem, bei der Deutschen Post: Weihnachtsstempel? Keine Ahnung. Dafür bekomme ich eine weitere Telefonnummer bei der Stempelstelle. Doch dort ist nur der Anrufbeantworter am Arbeiten. Da heisst es nun abwarten und Tee trinken, bis sich ein Weihnachtsstempelspezialist bei mir rückmeldet. Weihnachten scheint noch nicht in den Köpfen präsent zu sein. Gerade klingelt das Telefon und ich bin überrascht über das Ergebnis meiner Recherchen: Tatsächlich arbeitet die Post mit den Briefzentren in Himmelpforten und Engelskirchen zusammen. Dort erfüllen sie alle Wünsche: Kinderbriefe werden beantwortet, Weihnachtspost von dort aus gestempelt und weitergeleitet oder auch zurückgesandt, falls es dem Sammler um die Marke geht. Wer bis zum 21.12. versendet, kann mit einer pünktlichen Lieferung der Freudebereiter rechnen.
Drei Briefzentren können angeschrieben werden
Die Adresse lautet: An das Christkind, 51777 Engelskirchen. Wer seinen Glauben an das Christkind verloren hat, schreibt an den Weihnachtsmann in 16798 Himmelpfort. Und wer auch damit seine Schwierigkeiten hat und trotzdem nicht auf den besonderen Poststempel verzichten möchte, kann direkt an sie Sonderstempelstelle, Niederlassung Brief in 12103 Berlin schreiben. So muss sich jeder an diesen besonderen Festen die Frage nach seinem Glauben stellen. Doch Freuden bereiten, das kann jeder – egal was man glaubt. Und darum geht es doch, oder? Viel Freude am „Freude bereiten“ wünscht euch, Bel.