Es gehört zu den großen Selbstverständlichkeiten unseres Systems, immer das Beste haben zu wollen. Und es gehört zu den großen Unterschieden von Berufs- vom Privatleben, dass man bei ersteren seine Entscheidungen regelmäßig überprüft und im Bedarfsfalle auch rigoros ändert. So ist es dann auch völlig normal, dass Agenturen beim einen Kunden ihre Pfründe verteidigen, beim anderen neue erobern können. Aber ist es normal, wegen etwas Normalen einen solchen Aufstand zu machen?
Ein Pitch ist ein Krieg, aus dem man dann offensichtlich als Sieger hervorgeht, wenn man alle Pappenschlachten gewinnt. Diese Schlachten, so scheint es, gewinnt man im Gegensatz zu mordernem Gerät nicht mit Intelligenz, sondern Masse, also Streubomben oder ein Massenbombardement was wohl nach der Genfer Konvention … aber die kümmert hier nicht, hier get es nicht um Konvention, wenn schon um Postkonvention, um Avantgarde, also dem Vortrupp, der hinter die feindlichen Linien gebracht wird, um dort in der Theorie neues Terrain zu sichern, aber doch eher den Heldentod stirbt.
Oder es wird schwerstes Strategiekonzeptionstaktikgeschütz aufgefahren: PowerPoint im Chart-Kaliber 220. Da wird die 60-Minuten-Präsentation zum Film, da wird nichts ausgelassen, da wird viel erklärt, erläutert, bedacht, aber nichts gesagt, und somit halt auch nichts Falsches und das ist ja schomma was.
Am besten, man übt das mal – und damit man keine Kurse bei mir buchen muss, verweise ich hier voller Freude auf das virtuelle Pitch-Trainingslager (auch beim Besserwerberblog zu finden), wünsche viel Spaß und im Herbst Agenturen wie Kunden viel Erfolg: