Eine Operation aufgrund von Magen-Darm-Blutungen zwang den fast 80-jährigen zu diesem ihm sicher schwer fallenden Schritt. Inoffizielle Kreise sehen das Schwerfallen sogar als eigentlichen Grund. Doch was kommt nun? Zunächst sein Bruder Raul. Allerdings nur kommissarisch wie immer wieder hervorgehoben wird. Offizielle Gedanken über die Nachfolge grenzen in Kuba an Blasphemie.
Sollte Fidel aber tatsächlich seine Macht abgeben und Raul ihn beerben, dann wird es sicher noch etwas schlechter um die Insel bestellt sein. Raul gilt als Hardliner, bei der Revolution 1959 soll er blutrünstiger gewesen sein als der maximo lider. Als Oberkommandant der Streitkräfte verfügt er nicht nur über militärischen sondern auch wirtschaftlichen Einfluss, da wichtige Staatsunternehmen der Armee gehören. Allerdings fehlt es ihm an Charisma. Und hier liegt der eigentliche Knackpunkt der Nachfolge. Inoffiziell gilt Raul Castro als umstritten – auch in der kommunistischen Partei. Ein gemäßigter Neuanfang ist unter ihm nicht zu erwarten. Eher, dass der nur fünf Jahre jüngere Bruder, das Werk Fidels fortsetzt. Dessen Tochter soll gar behauptet haben, dass Raul ohne Erlaubnis ihres Vaters sich nicht einmal traue die Wohnung zu wechseln. Mit den Erlaubnissen sieht es für den Todes-Fall schlecht aus. Und so steht zu befürchten, dass, sollte es zu Unruhen oder gar Aufständen kommen, sich Raul auf die Macht des Militärs stützt. Keine guten Aussichten für das kubanische Volk.
Unter diesen Umständen, kann man nur hoffen, dass Fidel recht bald wieder auf die Beine kommt und in Kuba angesichts des zunehmend schlechteren Gesundheitszustandes von Fidel Castro an einer Nachfolgelösung im Sinne des Volkes gearbeitet wird. Doch das wird wohl Hoffnung bleiben.
„kann man nur hoffen, dass Fidel recht bald wieder auf die Beine kommt “ – oder dass Gott, er sei ihm gnädig (Ist er das zu Kommunisten?), ihn zu sich holt und das kubanische Volk sich einen Regierungschef nach eigenem Gusto in freien, fairen und geheimen Wahlen suchen kann!
Dass unter Fidel Castro eine Nachfolgelösung „im Sinne des Volkes“ erarbeitet wird? Wo lebst du bitteschön? Jedenfalls nicht auf Kuba. Da werden Nachfolgelösungen nicht vom Volk und ergo nicht in dessen Sinne entschieden.
Ich glaube doch auch nicht an eine Lösung im Sinne des Volkes. In der FAZ wird heute übrigens schon darüber spekuliert, ob den lider maximo bereits das Zeitliche gesegnet hat.
Es scheint als würden die Spekulationen (was wiederum nur eine Spekulation ist) verfrüht blühen. Castros Schwester (nach „Differenzen“ mit dem comandante en jefe in Florida beheimatet) dementierte den Tod des Maximo lider. Nach ihrer Aussage hat Castro auch bereits die Intensivstation verlassen. Mal sehen, wann sich die Kubaner trauen, ihn wieder im Fernsehen zu präsentieren.