Wenn wir ehrlich sind über die „Klassenschönste“, dann war sie für die meisten von uns Jungs unnahbar. Natürlich wünschten wir uns solch eine traumhafte Frau – aber zu haben war sie nicht. Wer mit ihr gehen wollte, musste nicht nur von großer Intelligenz sein und nicht nur sportliche Höchstleistungen erbringen können – er musste vor allem viel älter sein. Ein reicher Vater schadetet im Übrigen auch nicht – insbesondere in den 1960er Jahren hatten die Mädchen mit 16 durchaus noch den Gedanken, vor dem zwanzigsten Lebensjahr zu heiraten. Da zählte neben den Zukunftsaussichten des Partners auch Vaters Geld ein wenig.
Übrigens: Es gab zwar nur eine „Klassenschönste“, aber es gab durchaus Mädchen, die erotisch attraktiver waren – den Unterschied fühlte man als Schüler irgendwie, obwohl man eigentlich nicht wusste, warum das so ist. Erst später wurde uns klar, dass es das Flirtverhalten war, die offene und verdeckte Zurschaustellung, die sich insbesondere auf Klassenfahrten ergab – dort wurde dann auch manchmal die erste Liebe vollzogen – sehr zum Entsetzen von Eltern und Lehrern, zumal, wenn es zu Schwangerschaften kam.
Wo es eine Klassenschönste gab, da gab es auch ein Klassenflittchen: Sie war zumeist nicht schön, aber sie war zu haben – vielleicht nicht gerade für „das ganze Programm“, aber doch eben für sehr stimulierende Momente, die sich in Zungenküssen und Petting äußerten – als Gegenleistung verlangten sie nichts – irgendwie fanden sie Gefallen daran, zwar nicht die Schönste, aber die Begehrteste für Knutschecken zu sein.
Lesen Sie bitte, warum die Liebepur gerade die „Klassenschönsten“ sucht.