Das Gärtnerplatzviertel: Hippe Gegend nördlich der Isar

Der Architekt Friedrich von Gärtner gab dem Gärtnerplatz und damit auch dem Gärtnerplatzviertel seinen Namen.

Es liegt in München im Stadtbezirk Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt und zieht seine Grenzen im Norden entlang des Altstadtrings und im Südosten entlang der Isar.

Wenn es in München eine Trendschmiede gibt, dann hier

Rund um den, im Zentrum des Viertels liegenden, Gärtnerplatz findet man einen Szene-Treff für Künstler und Homosexuelle. Wer hipp ist, kommt hierher, denn nicht nur die vielzähligen Lokalitäten machen das Ausgehviertel attraktiv, sondern auch der renaturierte Isarstrand, der nahe Viktualienmarkt und die zahlreichen Modegeschäfte ziehen die Leute an.

Dass sich der Gärtnerplatz mehr und mehr zum Treffpunkt für junge Leute entwickelt hat, liegt unter anderem auch an dessen Umgestaltung. Nach Vorgabe des Stadtrates wurde er nach historischem Vorbild saniert und zwar so, dass er auch von den Bürgern genutzt werden kann.

Hipp sein zu jedem Preis?

Besonders wenn es draußen warm ist, kommen die Menschen auf den Platz und verbringen die lauen Nächte auf der Grünfläche. Die Beliebtheit vom Gärtnerplatzviertel führt seit Jahren zu steigenden Mietpreisen und zu Ärger zwischen Anwohnern und dem Partyvolk. Zu Hochzeiten tummeln sich bis zu 1.000 Menschen auf dem Platz und erzeugen eine enorme Geräuschkulisse mit im Schnitt 65 Dezibel.

Um den Lärm einzudämmen gab es verschiedene Vorschläge seitens der Stadt. Ein Vorschlag des Bezirksausschusses Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, der angenommen wurde und seit Herbst 2010 durchgesetzt wird, ist der Einsatz von Mediatoren. Diese sollten in Gesprächen zwischen Anwohnern und Feiernden vermitteln, um so für mehr Verständnis zu sorgen. Bislang führte das allerdings zu keinem Ergebnis, da es mangels ausreichender Beteiligung der Platznutzer zu keinem Dialog kommen konnte. Die beiden Mediatoren wurden mittlerweile durch sogenannte Projektmanager ausgetauscht und man hofft nun, mit kreativen Ideen eine Lösung zu erreichen.

Abseits vom Trubel

Die hippe Party-Szene ist noch nicht alles, was das Gärtnerplatzviertel zu bieten hat. Unweit des Gärtnerplatzes liegen die bei Touristen sehr beliebte Schrannenhalle und der ruhige Jakobsplatz, auf dem sich das neue jüdische Zentrum und das Architektur-Highlight, die vom Architekturbüro Hoefer Lorch entworfene Synagoge, befinden. Kulinarisch haben der Jakobsplatz und der daran anschließende Sebastiansplatz einige Neuentdeckungen zu bieten. Auch nutzen immer mehr Münchner diese Gegend – abseits der Fußgängerzone – zum ausgiebigen Sonnenbaden und Aperol-Spritz-Schlürfen.

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