Daran erkennen Sie schlechte Chefs

Ein spitzer Kommentar hier, ein bisschen Kontrolle da und zwischendurch einfach mal nichts sagen und sich von allem und jedem fernhalten – so handelt kein guter Chef! Als authentische Führungskraft, sollte man über gewisse soziale Kompetenzen verfügen, die das Betriebsklima wesentlich verbessern können. So nehmen die Mitarbeiter den Chef als Autorität wahr, zollen ihm Respekt und haben keine Angst vor ihm. Diese Merkmale kennzeichnen einen schlechten Chef:


• Fehlendes Feedback

Hochmotiviert wurde die Aufgabe erledigt oder das Projekt abgeschlossen. Und dann? Hat der Chef weder Lob noch Kritik dafür übrig, ist das für Mitarbeiter frustrierend. Sie wissen nicht, ob sie das als gutes Zeichen deuten sollen oder ob sie beim nächsten Mal etwas besser machen können. Denn selbst negative Kritik ist besser als gar keine. Chefs sollten also unbedingt Rückmeldung zu der Arbeit ihrer Angestellten geben – sei es auch nur ein kurzes „Gut gemacht!“

• Entscheidungen nicht erläutern

Gerade in schwierigen Momenten einer Firma müssen oftmals Entscheidungen getroffen werden, die dem Team übel aufstoßen. Mitarbeiterentlassungen oder kurzfristige Projektstopps können zu großen Unsicherheiten unter den Mitarbeitern führen. Hier hilft es, die getanen Schritte offen zu erklären. Das Team muss sich dann keine Sorgen machen und kann auch keine Hypothesen darüber aufstellen. Ein offener Umgang mit Unternehmensentwicklungen fördert zudem das Vertrauen und schafft eine bessere Arbeitsatmosphäre. Gerade für Mitarbeiter unliebsame Entscheidungen sollten rechtzeitig offengelegt werden.

• Veraltete Vorschriften

Oft haben Mitarbeiter einen anderen Blick auf Prozesse und Strukturen eines Unternehmens als Geschäftsführer. Gerade neue Mitarbeiter in einer gesetzten Firma sehen Dinge oft anders und haben Ideen, wie man bestimmte Abläufe verbessern könnte. Seien Sie als Chef offen für solche Anregungen. Vielleicht entsteht aus dem neuen Konzept ja tatsächlich eine effizientere Arbeitsweise. Zumindest motiviert es die Angestellten, ihre eigenen Überlegungen einzubringen. Eingestaubte Vorschriften und Regeln können andererseits Unzufriedenheit auslösen.

• Kein offenes Ohr haben

Persönliche Probleme am Arbeitsplatz können sehr frustrierend sein und die Arbeitssituation unter Umständen negativ beeinflussen. Darunter leidet dann nicht nur die Leistung, sondern auch das Betriebsklima. Weil der Chef oft die letzte Instanz ist, um um Hilfe zu bitten, sollte sich dieser auch die Zeit nehmen, sich die Probleme anzuhören. Vielleicht ist schon mit einer einzelnen Ansage vor dem Team oder einem schnell umgesetzten Arbeitsplatzwechsel in einen andern Büroraum geholfen. Ein offenes Gespräch über die Sorgen allein, kann manchmal schon hilfreich sein.

• Kein Interesse zeigen

Die Mitarbeiter sind auch nur Menschen und manchmal ist es gut, sich auch genau so mit ihnen zu unterhalten. Denn wenn beim Plausch am Kaffeeautomaten oder in der Kantine auch mal etwas Privates erzählt wird und dadurch sogar Gemeinsamkeiten entdeckt werden, ist das sehr förderlich für das Verhältnis. Persönliches Interesse und ein soziales Miteinander schaffen eine vertrauensvolle Atmosphäre.

• Respektloses Verhalten

Was manch ein Chef als Witz sieht, kommt beim betroffenen Angestellten schnell als Beleidigung an. Je häufiger die Bemerkungen in eine falsche Richtung führen, desto größer ist die Gefahr, dass der Mitarbeiter daraus seine Konsequenzen zieht und im schlimmsten Fall aufgrund von Entwürdigung den Job kündigt. Ein bisschen Empathie kann hier helfen, die Reaktionen der Angestellten auf spitze Kommentare zu deuten und sie in Zukunft zu unterlassen.

• Misstrauen gegenüber den Angestellten

„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ ist zwar ein alter Spruch, darf im Falle von Vorgesetzten jedoch nicht in Videoüberwachung oder E-Mail-Kontrolle enden. Auch wenn scheinheilig über die Schulter der Mitarbeiter geschaut wird, kann das schon als nervige Kontrolle aufgefasst werden, die sich auf fehlendes Vertrauen in die Kompetenz der Arbeiter zurückführen lässt. Besser ist es, als Chef seinen Mitarbeitern zu vertrauen – schließlich wurden sie wegen ihrer überzeugenden Fähigkeiten eingestellt.

• Nicht die Verantwortung übernehmen

Ein Chef ist ein Chef, weil er letzten Endes die Verantwortung für das laufende Geschäft übernimmt. Deshalb ist sein Gehalt auch entsprechend höher als das seiner Mitarbeiter. Wenn der Geschäftsführer jedoch immer den Kopf aus der Schlinge zieht, wenn es eng wird, können ihn seine Mitarbeiter nicht mehr ernst nehmen. Es kann immer mal etwas schiefgehen – aber ein Chef sollte seinen Mann und dafür gerade stehen. Das werden ihm seine Mitarbeiter danken.

Fotonachweis: Thinkstock, 177030950, iStock, shironosov

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