Dabbeljuh?

Bis ich gestern zufällig auf den Text eines Abkommens stieß, das Karl der Große im Jahr 785 mit dem sächsischen Herzog Widukind schloss. Es ist auf altsächsisch verfasst, einer Frühform des ‚Britannischen‘ also. Die Eidesformel auf den christlichen Glauben, den diese arme Socke Widukind leisten musste, lautete so: "Ec forsaco allum diaboles uuercum und uuortum, Thunaer ende Uuoden ende Saxnote and allum them unholdum the hira genotas sind". Und schon haben wir den Salat: Die drei Doppel-U’s in diesem Text – uuercum, uuortum, Uuoden – müssen tatsächlich als W’s gelesen werden, um Sinn zu machen. Der Text lautet dann in hochdeutscher Übersetzung: "Ich schwöre allen teuflischen Werken und Worten ab, Donar und Wotan und Saxnot und allen Unholden, die ihre Genossen sind". Kurzum – das Dabbeljuh wird zwar nicht wie ein doppeltes U ausgesprochen, es sieht auch nicht mehr aus wie ein doppeltes U, es hat aber seine geschichtliche Berechtigung.

Taufe Widukinds / wikipedia / Public Domain

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*