Corona-Krise: Urlauber aus Hotspots sollen in vielen Bundesländern Negativ-Tests nachweisen

Die Infektionszahlen steigen, die Gegenmaßnahmen werden drastischer: Urlauber, die aus Risikogebieten innerhalb Deutschlands stammen, dürfen in vielen Bundesländern nicht mehr in Hotels absteigen – es sei denn, sie haben ein negatives Testergebnis im Gepäck.

48 Stunden alter Test gefordert

Wer aus einem Gebiet mit hohen Corona-Fallzahlen stammt und in diesem Herbst in einem anderen Bundesland Urlaub machen möchte, muss einen höchstens 48 Stunden alten, negativen Coronatest nachweisen. Ansonsten darf er nicht beherbergt werden. Das haben unlängst die Chefs der Staatskanzleien auf einer Konferenz beschlossen.

Betroffen sind Reisende aus Regionen, die innerhalb von sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner verzeichnen. Als Start der 48-Stunden-Frist gilt der Zeitpunkt, an dem ein Testergebnis festgestellt wurde. Wer kein Testergebnis vorweisen kann, fällt automatisch unter das Beherbergungsverbot.

Zu den Städten, die diesen Richtwert überschreiten, gehören nach Angaben des Robert-Koch-Instituts Hamm, Remscheid und Vechta. In der Hauptstadt Berlin sind die Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte, Neukölln und Tempelhof-Schöneberg betroffen.

Uneinigkeit bei den Länderregierungen

Viele Länder wollen das Beherbergungsverbot nach dem Beschluss nicht gleich in Kraft setzen, sondern weichen in Teilen davon ab. Dabei handelt es sich um Berlin, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Thüringen.

So plant die Hauptstadt zurzeit keine Beherbergungsverbote, und Thüringen verweist auf die bestehende Regelung, dass die regionalen Gesundheitsämter im Einzelfall über Quarantäneregelungen entscheiden. In Nordrhein-Westfalen werden ebenfalls noch keine Beherbergungsverbote für Besucher aus innerdeutschen Corona-Hotspots ausgesprochen. In der Stadt Bremen will sich erst einmal der Senat beraten, bevor diesbezügliche Entscheidungen gefällt werden.

Nur Bayern will zurzeit Urlauber aus Gegenden mit hohen Corona-Zahlen mit einem Beherbergungsverbot belegen, wenn diese keinen negativen Test vorweisen. Die Tests müssen Urlauber aus eigener Tasche bezahlen, wenn sie keine Corona-typischen Symptome haben.

Metropolen werden zu Corona-Hotspots

Das Virus breitet sich seit Herbstbeginn vor allem in den Großstädten Deutschlands aus. Innerhalb von sieben Tagen hatten Berlin, Bremen und Frankfurt am Main mehr als 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner zu verzeichnen. Die Stadt Offenbach kam sogar auf einen Wert von über 68 Infektionen auf 100.000 Einwohner. In Nordrein-Westfalen blieben Essen und Köln nur knapp dem kritischen 50-er Wert, in Herne betrug er über 56 Prozent. Viele dieser Werte sind innerhalb kurzer Zeit stark angestiegen.

Bildnachweis: Pixabay, 5092454, Alexas_Fotos

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