1 Supersuckers: „Get the Hell“
Diese Band kann beides: Country und Rock. Vor allem für Letzteres sind die Supersuckers bekannt, für schmutzigen, Old-school-Rock, alles andere als weichgespült. Da macht auch das neue Album keine Ausnahme, auch wenn Ausnahmestücke wie „Pretty Fucked Up“ nicht drauf zu finden sind. Besser sind die Jungs sowieso live: aktuelle Tourdaten gibt’s auf der Homepage der Jungs.
2 Andreas Dorau: „Aus der Bibliothèque“
50 Jahre alt wurde Andreas „Fred vom Jupiter“ Dorau am vergangenen Sonntag, was er mit einem schönen Konzert im Hamburger Knust feierte. Und mit der Veröffentlichung einer neuen CD: „Aus der Bibliotèque“ hat der Hamburger Musiker mit der Liga der gewöhnlichen Gentlemen aufgenommen, die seine Dada-Texte mit ihrem Garagen-Soul-Punk-Sound veredelten. Auch neu: „Hauptsache Ich“ – eine Werkschau mit Songs aus den vergangenen 32 Jahren.
3 Boy George: „This is what I do“
Fast hatten wir ihn vergessen, den androgynen Culture-Club-Sänger, der in den vergangenen Jahren vor allem als DJ unterwegs war. Jetzt also sein Comeback-Album – und man muss feststellen, dass die Jahre dem 52-Jährigen gut getan haben. Seine Stimme hat mehr Ecken und Kanten gewonnen, was dem Album mit seiner Mischung aus Reggae, Dub, Soul und No Wave gut zu Gesicht steht. Besonders gelungen: die Yoko-Ono-Coverversion „Death of Samantha“ und das erhabene Auftaktstück „King of Everything“, das auch gut zu Robbie Williams passen würde.
4 The Rifles: „None the wiser“
Von wegen “Non the wiser”: Die Britpopper, deren Indie-Sound zuletzt ein wenig schal wurde, haben sich auf dem neuen Album weiterentwickelt, klingen nicht mehr nur nach The Clash und The Jam, sondern auch nach amerikanischen Vorbildern aus dem Americana-Bereich. Originell ist das alles natürlich nicht, aber solange es so lässig klingt und die Songs so prägnant sind: geschenkt!
5 Eleni Mandell: „Let’s fly a Kite“
Während die amerikanische Songwriterin mit ihrem letzten Album noch behauptete “I can see the Future” und dabei nur zeitlosen Dreampop ablieferte, richtet sich der Blick der 44-Jährigen mit „Let’s fly a Kite“ eindeutig in die Vergangenheit. Mit der Band des grauhaarigen Grandseigneurs Nick Lowe hat sie ein Dutzend Songs aufgenommen, die klingen wie – die letzten Nick-Lowe-Alben, bloß eben veredelt durch Elenis wunderbare Stimme.