Die Rechnung klingt zunächst einfach: Studierende müssen im Ausland meist hohe Semestergebühren bezahlen. Also können die Universitäten sie auch hierzulande zur Kasse bitten? In Baden-Württemberg sollen angehende Akademiker aus Nicht-EU-Ländern nun pro Semester 1500 Euro bezahlen – so hat es der Landtag beschlossen. Für Studentenorganisationen und Gewerkschaften ist das jedoch ein Unding! Sie meinen: Das neue Gesetz sei diskriminierend und ein Verlust für die Wissenschaft. Es wurde bereits Klage eingereicht.
Viele angehende Studenten, die aus dem Ausland kommen, glauben, dass das Studieren in Deutschland nahezu kostenfrei sei. Doch angehende Akademiker aus Nicht-EU-Ländern sollen jetzt zur Kasse gebeten werden: 1500 Euro Studiengebühren pro Semester sollen von ihnen verlangt werden – zumindest in Baden-Württemberg. Zahlreiche ausländische Studierende haben bereits Klage gegen das neue Gesetz eingereicht. Ein Gesetz, dass im Mai von der Grün-Schwarzen baden-württembergischen Landesregierung beschlossen wurde. Sie meinen: International sei es üblich, von ausländischen Studierenden höhere Beiträge zu verlangen – gerade, in Hinsicht auf begrenzte Ressourcen von Steuerzahlern sei das nun auch hierzulande sinnvoll. Einige Länder würden sogar noch höhere Beiträge von ausländischen Studierenden einfordern.
Doch befremdlich ist dieses neue Gesetz für uns Deutsche schon: Es wirkt unfair und diskriminierend. Vor allem: Das neue Gesetz wird vermutlich zahlreiche, qualifizierte ausländische Studierende von einem Studium in Deutschland abhalten.
Gewerkschaft und Studentenverbände unterstützen den Rechtsweg gegen die „Campusmaut“. Denn in ihren Augen verstößt sie gegen den Gleichheitsgrundsatz im Grundgesetz.
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