Wer in einer Straße lebt, die einen vulgären Straßennamen trägt, leidet doppelt: Der Name ist nicht nur peinlich, sondern mindert auch den Wert der Immobilie – und das nicht unerheblich. Eine britische Studie hat nun bestätigt, dass Häuser an Straßen mit peinlichem Namen Zehntausende Pfund weniger als in der Umgebung kosten.
Der Spannerweg und die Busenbergstraße in Dortmund, die Tittentasterstraße in Wismar, die Straße Geil in Flensburg oder der Promilleweg, den es sogar mehrfach in Deutschland gibt: Wer in einer dieser Straßen lebt, erntet viel Gelächter, wenn er Fremden erzählt, wo er wohnt. Auch ungewöhnliche Ortsnamen wie Oberkotzau, Geilenkirchen und Fickmühlen laden geradezu ein, sich über die Einwohner zu amüsieren.
Je vulgärer der Straßenname, desto günstiger das Haus
Eine Studie in Großbritannien hat nun ergeben, dass solche mehrdeutigen Bezeichnungen nicht nur für Spott sorgen, sondern auch finanzielle Auswirkungen haben: Häuser an Straßen mit anzüglichen Namen sind durchschnittlich 84.000 Pfund weniger wert als eine vergleichbare Immobilie in der nahen Umgebung. Für die Studie im Auftrag eines Wohnungsportals wurden zunächst 2.000 Briten gefragt, welche existierenden Straßennamen sie am peinlichsten finden. Ein anschließender Vergleich der Immobilienpreise in den 15 schlimmsten Straßen mit den jeweiligen Preisen in der unmittelbaren Nachbarschaft lieferte schließlich das Ergebnis: Ein Einfamilienhaus beispielsweise in der Minge Lane im englischen Upton-upon-Severn („Minge“ ist in der britischen Umgangssprache eine abwertende Bezeichnung für das weibliche Geschlechtsteil) ist demnach 253.389 Pfund wert – im benachbarten Longfield kostet es 325.000 Pfund.
Die Top Five der peinlichsten britischen Straßennamen:
- Minge Lane
- Slag Lane („slag“ dt. Nutte)
- Fanny Hands Lane („fanny“: abwertende Bezeichnung für das weibliche Geschlechtsteil)
- Bell Ends („bell“: abwertende Bezeichnung für Brüste)
- Crotch Crescent („crotch“ dt. Schritt)
Wen Anzüglichkeiten nicht stören, kann Schnäppchen schießen
60 Prozent der Befragten gaben an, dass sie nicht in einer Straße mit einem vulgären beziehungsweise anzüglichen Namen wohnen möchten – eine Chance für alle, denen der Straßenname egal ist: Sie können hier beim Hauskauf eine Stange Geld sparen.
Picture: Marita Heydenreich (Fotolia)