Das Bruttoinlandsprodukt ist in Deutschland 2009 um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Das war der stärkste Einbruch der deutschen Wirtschaftsleistung seit Gründung der Bundesrepublik.
Auf einer Pressekonferenz erklärte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Roderich Egeler: „Eindeutig hat das Produzierende Gewerbe (…) wegen seiner besonderen Exportabhängigkeit unter dieser Krise stark gelitten.“ Hier brach die Wirtschlaftsleistung um sage und schreibe 17% ein. Während die Wirtschaftsforscher in der vergangenen Dekade die Exportwirtschaft immer zu den Eckpfeilern des Wachstums zählten, welche die schwache Binnenkonjunktur wettmachten, bremste die Außenwirtschaft 2009 erstmals seit langem das Wachstum.
Bruttoinlandsprodukt Deutschland
Den größten Einbruch hatte das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im Winter 2008/2009 gegeben. In der zweiten Jahreshälfte hätte sich die Situation dann langsam wieder entspannt. Gegenwärtig sei das Wachstum wieder stabil, wenn auch auf niedrigem Niveau, erkläte Egeler vor Presevertretern in Wiesbaden.
Der Rückgang von minus fünf Prozent ist exorbinant, vor allem gemessen daran dass das zweitschlechteste Wirtschaftsjahr in der Geschichte der Bundesrepublik 1975 gerade einmal ein Minus von 0,9% im BIP mit sich brachte. Positiv sei auch, dass die Krise sich bisher nicht merklich auf den Arbeitsmarkt niederschlage. Vor allem die Kurzarbeit hält noch viele Beschäftigte in Lohn und Brot. Dies halte auch die Binnennachfrage und somit in Wirtschaftskreislauf stabil.
Erst vor zwei Wochen hatte das Statistische Bundesamt für den November 2009 positive Zahlen im Bereich des Außenhandels vermelden können. Zwar blieben auch diese bei Weitem hinter denen des Vorjahres zurück – wuchsen aber überdurchschnittlich gut und gaben Anlass zur Hoffnung.
Bruttoinlandsprodukt und die Konjunktur
Dennoch ist die Krise – vor allem global – immer noch allgegenwärtig. Auch wenn für das anlaufende Jahr 2010 die Prognosen für Bruttoinlandsprodukt und Konjunktur besser sind, ist die wirtschaftliche Erholung vielerorts durch langjährige Staatsverschuldung erkauft. Auch das Wachstum an sich ist kein Naturgesetz. Die noch immer angeschlagenen Banken und Deutschlands Außenhandelspartner, die zum Teil noch immer schwer mit der Krise ringen, sind Unbekannte in der Wachstumsgleichung für 2010.
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