Blasenschwäche- das heimliche Leiden

Blasenschwäche ist eine Krankheit mit vielen Gesichtern: Der eine traut sich nicht mehr zu husten, zu niesen oder sogar zu lachen, weil immer ein paar Tröpfchen „daneben“ gehen. Dem anderen raubt sie den Schlaf, weil er in der Nacht zigmal aufs stille Örtchen muss.
 
Allerdings sind bis zur Rente fast nur Frauen betroffen. Denn Entbindungen und Vorgänge in den Wechseljahren schwächen den Schließmuskel der weiblichen Blase. Ab 65 lernen aber auch immer mehr Männer das Leiden kennen. Im Endeffekt bekommt es jede vierte Frau und jeder zehnte Mann irgendwann im Leben mit einer schwachen Blase zu tun. Dennoch ist die Erkrankung immer noch ein Tabuthema und führt deswegen häufig in den sozialen Rückzug. Viele Betroffene vertrauen sich erst nach Jahren ihrem Arzt an, wenn der Leidensdruck extrem hoch und die Inkontinenz nicht mehr zu verbergen ist. Dabei kann man einiges gegen Blasenschwäche tun – vorausgesetzt die Therapie beginnt frühzeitig.
 
Der Arzt klärt zunächst, um welche Form der Blasenschwäche es sich handelt. Im allgemeinen unterscheidet man drei Varianten: Stress-Inkontinenz, Drang-Inkontinez und Überlauf-Inkontinenz. Stress-Inkontinez wird durch eine Schwäche der Beckenbodenmuskulatur verursacht. Die Betroffenen verlieren unter körperlicher Belastung kleinere bis größere Mengen Urin. Um das zu beheben, genügt meist schon Beckenbodengymnastik. Schuld an der Drang-Inkontinenz ist dagegen eine überaktive Blasenmuskulatur, die sich permanent zusammenzieht und so eine volle Blase signalisiert. Diese Krankheit ist durch plötzlichen, häufigen Harndrang gekennzeichnet. Hier empfiehlt sich so genanntes Toilettentraining: Durch einen bestimmten Rhythmus der Entleerung und langsame Steigerung der Intervalle kann das Fassungsvermögen der Blase erhöht werden. Die Überlauf-Inkontinenz wird durch mangelhafte oder fehlende Blasenmotorik verursacht. Als Therapie eignet sich ebenfalls Beckenbodengymnastik. Weitere Behandlungsalternativen sind Elektrotherapie und verschiedene naturheilkundliche Methoden. Auch medikamentöse Behandlungen oder Operationen können den Patienten helfen ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.
 
Übrigens: Die Gefahr, diese Volkskrankheit am eigenen Leib kennen zu lernen, steigt mit dem Alter. Und da wir immer älter werden, werden wir auch immer inkontinenter… Zur Vorbeugung sollte man daher seinen Beckenboden regelmäßig trainieren – und zwar indem man mindestens 20 mal pro Tag den Beckenbodenmuskel anspannt und kurz festhält. Tipp: Auch während des Wasserlassens kann man den Schließmuskel trainieren: durch Anhalten des Harnstrahls. Außerdem sollte man die Blase regelmäßig entleeren und – ebenfalls ganz wichtig – Übergewicht vermeiden.

6 Meinungen

  1. Inkontinenz, Blasenschwäche, Beckenbodengymnastik: Keine Themen, über die man sich beim Milchkaffee im Café unterhält. Wer häufiger als andere zur Toilette muss, denkt ja auch nicht gleich, dass er krank ist und behandelt werden muss.

  2. Wer diese Flecken als Verunstaltung empfindet, sollte dagegen angehen, sicher! Aber solange es nicht weh tut und nicht gesundheitsgefährdend ist, gehören Fältchen und Flecken einfach zum Leben dazu.

  3. Blasenschwäche

    Bei der Blasenschwäche (Harninkontinenz) handelt es sich leider immernoch um ein Thema, über das selten offen geredet wird. Ich möchte dem Abhilfe schaffen und habe darum eine Seite zum Thema Blasenschwäche ins Leben gerufen: http://freenet-homepage.de/blasenschwaeche/Viele Grüße,Uta62

  4. Es ist wichtig auch auf die Harninkintinentz vor und nach einer Prostatabehandlung hin zu weisen. Hier verstecken sich gemäß vieler Gruppengespräche cirka 60 % aller betroffenen Männer.

  5. Für alle die ebenfalls mit diesem leidigen Thema täglich beschäftigt sind möchte ich ein neues Onlineportal http://www.inkontinenzcenter.de/ ans Herz legen. Günstige Produkte und umfangreiche Tipps zu allen Hilfsmitteln werden dort angeboten. Ich habe da sehr positive Erfahrungen gemacht und vor allem ganz gut gespart bei meiner Lieblingsmarke tena.
    Viele Grüße
    Sandra

  6. Ich finde auch das Blsenschwäche aus dem Tabu-Bereich geholt werden muss, denn sie ist eine ganz natürliche Erkrankung die fast jeden erwischen kann. Betroffenen bieten wir auf http://www.forum.patientenblick.de die Möglichkeit sich mit anderen Menschen auszutauschen.

    Grüßle
    Manu

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*