Wenn Sie das Pech haben, an eine beratungsfokussierte Werbeagentur, in der Rhetorik nennt man so was auch „Oxymoron“, zu geraten, dann werden Sie sehr schnell das Gefühl haben: „Hey, toll, die verstehen mich. Die sind nicht so abgehoben, die wissen, was mir wichtig ist.“ Auf gut deutsch: Sie reden Ihnen nach dem Maul.
Nun, wenn Sie das mögen, dann wünsche ich Ihnen viel Spaß. Gewiss werden Sie auch viele Stunden mit diesen Damen und Herren verbringen, die, selbst wenn sie nicht alle 1:1 abgerechnet werden, mehr kosten als Zeit und Geld. Sätze, wie „Ich habe gedacht, Sie haben gemeint …“ werden Ihnen immer vertrauter werden. Vielleicht fallen Sie Ihnen zu Anfang auch gar nicht auf, aber spätestens wenn Sie dann mal was sehen wollen, dann wird’s …. sagen wir mal: spannend.
Dabei ist es ganz einfach, dem vorzubeugen: Lesen Sie sich doch mal die Philosophie der Agentur durch und vergleichen Sie diese mit dem, was sie Ihnen verkaufen will:
* Alleinstellungsmerkmal (was sie wahrscheinlich USP nennt) – hat sie?
* ein Nutzenversprechen (wobei der Fokus auf dem Wort ein liegt) – hat sie nicht auch derer 362?
* souveränes Auftreten – tut sie oder käut sie nur Ihre Worte wieder und schlägt 15% drauf?
* Mut – hat sie oder bebildert sie nur die Arbeitsanweisung, die sie Briefing nennt? – die aber trotzdem 30 Seiten dick ist, aber das mit dem Widerspruch in sich hatten wir ja oben schon …
Eine Werbeagentur misst sich an Kreation – und das ist mehr als bunte Bildchen und dumme Sprüche. Selbstverständlich sind Text und Grafik nicht alles, aber ohne sie ist alles nichts.
So banal es ist, so wahr ist es:
Das Wichtigste sind und bleiben nun mal Ideen.
Und wenn sie die nicht hat, hat sie Sie nicht verdient ….