Bettnässen gibt sich bei Kindern oft von selbst

Bettnässen gibt sich bei Kindern oft von selbst

Auch im Grundschulalter gibt es noch bettnässende Kinder. Die Quote liegt sogar bei über fünf Prozent der Erstklässler. Bettnässen belastet die Kinder genauso wie die Eltern. Es handelt sich aber häufig nur um eine geringfügige Entwicklungsstörung. Dann ist schnelle Hilfe möglich.



Enuresis nocturna ist nur selten ein Krankheitssymptom

Das nächtliche Bettnässen, die Enuresis nocturna, ist in den allermeisten Fällen nur eine Verzögerung im Reifungsprozess des Kindes. Die weitverbreitete Meinung, Bettnässen entstünde durch Erziehungsfehler oder durch psychische Probleme, ist pauschal nicht korrekt. Oftmals sind es die Eltern, die glauben, dass ein Kind ab dem vierten Lebensjahr trocken sein muss. Dem Kind selbst ist das herzlich egal. Mit ihren Erwartungen lösen die Eltern beim Kind nur Stress aus, und das ist kontraproduktiv. Es gibt keinen wissenschaftlich festgelegten Zeitpunkt, ab dem ein Kind nicht mehr ins Bett machen soll. Für das Beherrschen von Laufen oder Sprechen gibt es ja auch festen Stichtag für das Kind.

Plötzlich macht das Kind wieder ins Bett

Neben der Entwicklungsverzögerung gibt es noch eine zweite Form des nächtlichen Bettnässens: Ein Kind, dass eigentlich schon trocken war, nässt nachts plötzlich wieder ein. Diese Form beruht meisten auf psychischem Stress oder hat organische Ursachen. Allein die Geburt eines Geschwisterkindes oder die Trennung der Eltern könnte ein nächtliches Bettnässen auslösen. Vereinzeltes Bettnässen sollte man nicht allzu ernst nehmen. Wenn ab und zu mal ein „Ausrutscher“ passiert, beispielsweise, weil das Kind nach sehr viel Trinken auf einem Kindergeburtstag spät und übermüdet ins Bett geht und dann einnässt. Solch ein Malheur passiert auch älteren Kindern noch ab und zu.

Mädchen sind seltener betroffen als Jungs

Bei Jungs tritt Bettnässen viermal häufiger auf als bei Mädchen. Wissenschaftler vermuten, dass meistens eine noch nicht ausreichende Koordination zwischen Gehirn und Blase für die Enuresis nocturna verantwortlich ist. Auch wenn die Blasenkontrolle tagsüber schon reibungslos funktioniert, kann es nachts oder insbesondere im Halbschlaf durchaus noch Probleme geben. Diese Koordination entwickelt sich jedoch noch, daher besteht kein Grund zur Sorge. Tritt das Einnässen bei Kindern ab drei Jahren allerdings auch tagsüber häufiger auf, ist ein Arztbesuch anzuraten. Dann steckt meist ein Infekt oder eine Störung des Blasenschließmuskels dahinter. Hier helfen dann Medikamente.


Bild: Thinkstock, 86533542, Creatas RF, Jupiterimages

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