Berlin Festival 2012: Zu diesen Bands wollen wir hin

Es ist ja so ein Kreuz mit Festivals, viel zu oft verpasst man die Geheimtipps, erfährt erst im Nachhinein, dass wahre Legenden aufgetreten sind oder verbringt seine Zeit vor dem Burgerstand, während dicht daneben die Party los geht.

Ein Festival muss gut geplant sein, wer hier nicht mit Stift und Stoppuhr das Line-Up studiert, kann sich im Nachhinein oftmals ärgern. Und bei den Berlin Festival Ticketpreisen (81,90€ ohne, 97,90€ mit Club XBerg) will man natürlich auch alles mitnehmen.

Damit das auch klappt, stellen wir unsere Hits, Geheimtipps und obligatorischen Musiknerd-Acts des Berlin Festivals vor, die man nicht verpassen sollte.

Berlin Festival: Das Line-Up am Freitag

Klar, wer nicht schon zu den Beats des Brandt Bauer Frick Ensembles überraschend minimalistisch ins Festival einsteigen will, der fängt um 15:00 mit Of Monsters and Men an, die mit ihrem Song „Little Talks“ innerhalb der letzten 12 Monate für einen klingelnden Ohrwurm gesorgt haben. Island ist derzeit aber auch ein kreativer Ort.

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Clock Opera sind dann nur etwas später dran und bringen eine Mischung aus flimmernden Electrospielereien mit Elbow Sanftheit auf die Bühne, was Live interessant werden könnte.
Allerdings muss man hier genau überlegen, ob man wirklich die ganze Show sehen will, da das britische Soul Wunder Michael Kiwanuka noch während Clock Opera auf der Main Stage zu sehen ist und den sollte man wirklich nicht verpassen.

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Damit man danach wieder an der guten Laune verliert, die einem Michael mitgegeben hat, kann man sich das melancholische Songwriting von Daughter aka Elena Tonra anhören. Wer jedoch eher in Partylaune ist, sollte sich das neuste Discogespann aus Brooklyn mit Friends anhören. Gut, wer keinen Bill Cosby Pullover, Neon Chucks und überdimensionale Kettenanhänger besitzt, wird wahrscheinlich etwas genervt sein, aber der Rest darf sich cool mit den New Yorkern mit wiegen.
Ein wenig düsterer ist übrigens Christine and the Queens, die mit Loops und Synthesizern schon mal auf WhoMadeWho am Samstag hinarbeitet.

[youtube de6YFk_vrJM] Dem abendlichen Electrowirbel entkommt man übrigens nur, wenn man sich Kate Nash anhört, wobei dann doch eher We Have Band empfohlen werden, die zwar auch bleep bloop bleepen, dafür aber intensiv-manisch Tempo machen. Und wer doch lieber den Electrohippie heraus holen möchte, der sollte unbedingt die passend benannten Highasakite besuchen und bitte mit den Armen in der Luft hin und her schwingen.

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Und dann gegen 19:00/19:15 Tocotronic, weil Hamburger Schule muss.

Grimes muss dann ebenso, nicht zuletzt, weil sie gerade in den letzten Wochen alle mit ihrer Loop-tastischen Single „Genesis“ erstaunt hat. Mittlerweile ist es aber niemanden zu verübeln, der Hände ringend nach etwas sucht, dass keinen Beat aus dem Computer mitbringt. Tja, Pech gehabt, mit den Partyhengsten Frittenbude und dem IQ Rapper Ghost Poet muss man schon etwas länger auf Sigur Ros warten, die dann endlich endlich mit waschechten Instrumenten wiederrum isländischen Zauber auf die Bühne bringen.

[youtube OLMMOg-g2lo] Es folgt Electro mit Nicholas Jaar und sehr viel spaßiger Miike Snow. Die sind live unbedingt zu empfehlen, da man bei den hitzigen Ohrwürmern innerhalb von zwei Sekunden in einer schwitzenden Masse vereint tanzen muss.
Turboweekend bereiten auf den Popschmalz von The Killers vor, irgendwie muss man die wohl mal gesehen haben, alleine, um über Brandon Flowers zu lästern.

Danach folgt mehr Electro, alle Indiekids und Rocker dürfen also lange vor Mitternacht das Gelände verlassen, der Rest holt die Knicklichter raus und bounct mit Major Lazer, denn die Hip Hop/Reggae/Grime Band macht Beine.

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Club X-Berg Tipp: When Saints go Machine

Das Line-Up am Samstag

Die Hopper dürfen den Tag mit Plan B (aus Berlin) und Cro starten und danach mit Jamie N Commons in den Nachmittag schwofen, der Rest entscheidet sich entweder für yet another Electroband (Freedom of Death) oder lässt sich von den zwei sympathischen Crocodiles die Ohren in 80er Shoegazer Manier wegblasen.

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Django Django und Gotye-Kollaborateurin Kimbra geben der Popcrowd etwas Feines und die Fans des wunderschönen Folk sollten unbedingt bei First Aid Kit rein hören. Genau da wird es aber schwierig, denn die spielen ausgerechnet und gemeinerweise völlig zeitgleich mit WhoMadeWho, die live – das mag der ein oder andere schon wissen – absolut großartig sind. Romantik oder Theatralik? Folk oder Electro?

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Gen Abend bleibt es im Gegensatz zum Freitag Abwechslungsreich, wobei Kraftklub und Franz Ferdinand wohl auch nur für die Fans – bzw. bei Letzteren – nostalgische Romantiker geeignet sind, dafür gibt es aber halb 10 auch noch den Überraschungsgast. Wer Überraschungen hasst, der kann sich merkwürdig, abstrus und romantisch mit Iamamiwhoami in den Abend geleiten lassen.

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Danach kann man erst einmal eine kleine Pause machen oder aber das Loveparade Outfit von vor 15 Jahren heraus holen, denn dann wird Paul Kalkbrenner auf der Mainstage spielen. Bitte hier nicht verweilen, denn es gibt noch The Soundtrack of Our Lives, die erfahrungsgemäß wie eine spirituelle Wandertruppe über das Festivalvolk herein brechen und mit epischen Songs ihre Botschaft vermitteln. Außerdem spielen TSOOL ohne Electro, genau das hat man sicher die vorherigen Tage kräftig vermisst. Natürlich kann man das Berlin Festival auch mit SBTRKT ausklingen lassen, aber lasst es euch von jemanden sagen, der TSOOL bereits live auf einem Festival als letzten Act gesehen hat: Nur selten bekommt man so ein Gefühl, dass alles seinen Sinn hat und dass große Dinge bevorstehen und TSOOL können genau das in einem hervor rufen.

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Club XBerg Tipp: Simian Mobile Disco

Das komplette Line-Up ohne besserwisserische Kommentare findet ihr übrigens hier.

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