Tatsächlich wäre der werte Herr Morningstar aber gar nicht erbost, da – auch wenn „Beelzebub“ weitaus verbreiteter ist – beide Versionen als richtig anerkannt werden, so großzügig ist er, der gefallene Engel.
Beelzebub geht vor
Da sich das heutige „Beelzebub“ aus dem hebräischen „Baal zebub“ abgeleitet hat, kann man jedoch davon ausgehen, dass die Schreibart mit Doppel-„e“ in Anlehnung an das doppelte „a“ die korrektere Schreibweise darstellt. Dort war Mr Zebub lediglich der „Herr der Fliegen“ und eher ein Dämon als der heutzutage einschüchternde Herr der Finsternis.
Da „Baal“ eine Bezeichnung für diverse Götter im ägyptischen Glauben war, geht man heutzutage davon aus, dass die monotheistischen Bibelschreiber in der für sie sehr gängigen Praxis einfach eine Art Parodie auf diese Glaubenssysteme geschrieben haben, um sie lächerlich zu machen. Erst später im angsteinflössenden Mittelalter wurde der Witz zur finsteren Verkörperung des Bösen und erst im Volksmund wurde er von Satans Mitarbeiter zu Satan selbst (beziehungsweise dessen Synonym) befördert.
Die liebste Rolle – der Teufel
Den perfekten Teufel zu spielen, davon träumt so mancher Schauspieler, das gilt auf der Theaterbühne für den Mephisto, wie im Film für die unzähligen Versuche, einen wirklich unheimlichen, gleichzeitig jedoch charmanten Beelzebub zu geben. Unter den Besten dürfte man Tim Curry in überzogener Maske in dem Film „Legende“ und Al Pacino in „Im Auftrag des Teufels“ zählen. Genrefans sind sich jedoch einig, dass die allerbeste Darstellung vom schändlich unterschätzten Schweden Peter Stormare gekommen ist, der in der nicht wirklich überzeugenden Verfilmung der Hellblazer-Comics zumindest die letzten Minuten des Filmes zu einem süffisanten Festival der Bösartigkeiten macht, indem er den Teufel in einen lispelnden Südstaatler verwandelt, unter dessen sympathischen Fassade die Hölle brodelt. Bravo.
Weiterführende Links:
http://unrealitymag.com/index.php/2009/02/24/12-actors-who-have-played-the-devil/ – Lieblingsteufelchen in Filmen