„Bananeninsel“ – schon der Name klingt irgendwie nach einem Schiffbruch-Abenteuer inmitten einer exotischen Kulisse. Nur wer weiß, wo er suchen muss, findet die kleine Inselgruppe auf der Karte – sie ist der Südspitze Sierra Leones in Westafrika vorgelagert und besteht aus den zwei Hauptinseln Dublin Island und Ricketts Island, der unbewohnten Insel Mes-Meheux sowie mehreren kleineren Inseln (z.B. Sherbro-Insel und den Turtle Islands). Gerade mal 900 Einwohner hat das Eiland mitten im nordatlantischen Ozean.
Banana Islands: beliebtes Tauch-und Schnorchelparadies
Touristisch erschlossen ist nur der nördliche Teil der Inselgruppe. Die beiden Hauptinseln sind durch einen Damm verbunden, der bei Hochwasser überflutet wird. Während man auf Ricketts Island hauptsächlich tropischen Regenwald vorfindet, gibt es auf Dublin Island die schönsten Sandstrände. Die Banana Islands waren ein wichtiger Stützpunkt des atlantischen Sklavenhandels; die Sklavenfestung aus dem Jahr 1670 kann man besichtigen. Urlauber zieht es neben der tropischen Flora und Fauna und den unberührten Stränden vor allem wegen der tollen Schnorchel-und Tauchmöglichkeiten auf die Baneneninseln.
Die Inselgruppe ist nur über das westafrikanische Festland zu erreichen. Der Freetown International Airport wird von den Fluggesellschaften KLM, SN Brussels und Astraeus angeflogen und befindet sich 13 km nördlich von Sierra Leones Hauptstadt (Freetown).
Um von dort aus weiter zu den Inseln zu gelangen, unternimmt man vom Kent Beach eine halbstündige Bootstour, die eine spektakuläre Sicht auf die Halbinsel und die Banana Islands bietet. Touristen müssen bei ihrer Einreise eine Impfbescheinigung gegen Gelbfieber vorweisen. Außerdem ist ein Malariaschutz gegen die dort verbreitete Form (Plasmodium falciparum) notwendig.
Sierra Leone: aus dem Land des Bürgerkriegs wird Afrikas „Karibik“
Die westafrikanische Republik Sierra Leone hat rund 6 Millionen Einwohner, Amtssprache ist Englisch. Daneben wird Kreolisch (Krio) gesprochen. Die Hauptstadt Freetown ist eine historische Hafenstadt, 1787 gegründet von ehemaligen Sklaven aus Amerika, England und Kanada. Wahrzeichen der Stadt ist der Cotton Tree (Baumwoll-Baum), der an die Zeit der Sklaverei und des Kolonialismus erinnert.
Die jüngere Vergangenheit des afrikanischen Staates ist durch den zehnjährigen Bürgerkrieg überschattetet, der im Jahr 2002 endete. Daher spielt der Tourismus erst seit relativ kurzer Zeit wieder eine wirtschaftliche Rolle. Dabei hat das Land alles, um Urlauber anzuziehen – abgeschiedene Strände, Regenwälder, Wasserfälle, den Nationalpark Outamba Kilimi, ein Wildschutzgebiet (Tiwai Island Nature Reserve) und das Flair der Karibik.
Sehenswert sind in Freetown auch die Sakralbauten und Kathedralen aus der Kolonialzeit, das lokalhistorische Museum und der King-Jimmy-Markt.