Vorerst gibt es keinen neuen Streik: Die Bahn und die GDL haben die derzeitige Schlichtungsphase bis zum 30.06. verlängert. Das Ergebnis der Schlichtung soll am selben Tag verkündet werden, wie die Schlichter nun mitteilten.
Grund: „Komplexität der Sachverhalte“
Das Resultat der Schlichtungsphase soll am nächsten Mittwoch in einer Pressekonferenz bekanntgegeben werden, teilten die Schlichter mit. Laut des früheren Regierungschefs von Brandenburg, Matthias Platzek (SPD), und des Ministerpräsidenten von Thüringen, Bodo Ramelow, sei die „Komplexität der Sachverhalte“ für die Verlängerung verantwortlich. Es ist bereits das zweite Mal, dass der Endtermin der Schlichtungsphase verschoben wird: Bereits schon einmal wurde die Frist bis zum 25. Juni verlängert.
Harter Tarifkonflikt
Kern des hartnäckigen Tarifkonflikts zwischen der Bahn und der GDL ist, dass die GDL auch für Zugbeleiter und Rangierer unter ihren Mitgliedern einen eigenen Tarifvertrag will. Diese Bahnberufe wurden bisher von der größeren Eisenbahngewerkschaft EVG vertreten und sollen nun, gleichgültig in welcher der beiden Gewerkschaften sie organisiert sind, von der GDL repräsentiert werden. Die EVG hat ihrerseits zwischenzeitlich einen Abschluss mit der Bahn verhandelt, der auch die Lokführer unter ihren Mitgliedern betrifft. Tarifverträge mit mehr als einer Gewerkschaft für eine Berufsgruppe will die Bahn selbst aber unter allen Umständen vermeiden – das ist der Grund für die Härte und Länge des Konflikts. Bei Parteien können den Schiedsspruch auch ablehnen – wenn das passieren sollte, drohen neue Streiks bei der Bahn. Bis jetzt sind die in der GDL organsierten Lokführer neunmal in Streik getreten und haben damit große Teile des Schienenverkehrs für Tage lahm gelegt. Zurzeit, während der Schlichtungsphase, gilt allerdings noch die Friendspflicht.
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