Der Daihatsu Terios, den wir für unseren Testbericht freundlicherweise gestellt bekamen, war nicht irgendeiner. Sondern das Topmodell Top S 4WD, das sich äußerlich mit anders lackierten Kotflügel- und Schwellerverbreiterungen von seinen niederen Stallgenossen absetzt. Zudem sind eine Klimaautomatik, Lederlenkrad, vordere Sitzheizung und beheizbare Außenspiegel mit an Bord. Unter der Haube sorgt ein 1,5-Liter-DVVT-Motor mit 77 kW/ 105 PS für Vortrieb. Subjektiv kommt der Terios flott aus dem Knick, was auch dem knackig zu schaltenden Fünfganggetriebe zuzuschreiben sein dürfte. Es erscheint recht eng gestuft, doch mit dem fünften Gang ist der kleine Allradler auf der Autobahn weder besonders dynamisch noch herausragend effizient. Ein sechster Gang wäre daher wünschenswert. Der Durchschnittsverbrauch von rund 8,5 Litern könnte jedoch auch an den noch montierten Winterreifen der Größe 235/60 gelegen haben, die auf den 16-Zoll-Alufelgen steckten.
Mini Geländewagen, kein verweichlichtes SUV
Doch der Daihatsu Terios hat ganz andere Stärken, die sich auf unebenen Landstraßen und völlig unbefestigten Wegen erschließen: Während das Fahrwerk mit vorderer Einzelradaufhängung und McPherson-Federbeinen an Querlenkern und hinterer 5-Lenker-Starrachse mit Schraubenfedern in schnell genommenen Kurven zu weich erscheint, nimmt es knallharten Moorstrecken, die man keinem Porsche zutrauen möchte, jeden Schrecken. Der 4095 mm kurze Mini-Geländewagen lässt die rasch aufeinander folgenden Stöße kaum merklich durch, ohne sich auf dem widrigen Untergrund aufzuschaukeln. Auch auf Sand- und Feldwegen gibt sich der Wagen keine Blöße. Der permanente Allradantrieb macht mit Matsch, Staub und Schotter kurzen Prozess – ohne einmal die Sperre aktiviert zu haben. Die Böschungswinkel von vorn 34° und hinten 38° konnten mangels geeigneter Erhebungen in der norddeutschen Tiefebene nicht überprüft werden. Allerdings besteht kein Zweifel, dass der Terios dabei nicht auch geglänzt hätte.
Daihatsu Terios als Zweitwagen oder Single-Auto ideal
Als Familienauto überzeugt der Daihatsu Terios nicht auf ganzer Linie – der Kofferraum von 380 Litern ist mit einem Kinderwagen schon halb voll. Dafür punktet der Mini-Geländewagen in der Spitzenausstattung mit Fahrer- und Beifahrerairbags, Seitenairbags vorn sowie Kopfairbags vorn und hinten. Die elektronische Stabilitäts- und Traktionskontrolle sowie ABS nebst elektronischer Bremskraftverteilung EBD helfen außerdem Unfälle zu verhindern. Hinzu kommen die Isofix-Kindersitzbefestigung und die hoch gelegenen Rücksitze – da macht das Angurten der jungen Mitfahrer gleich doppelt Spaß. Im Stadtverkehr wuselte der Daihatsu Terios Top S 4WD durch jede noch so kleine Lücke und ebensolche Parkplätze. Übersicht top, Verarbeitung ordentlich, Servolenkung direkt, Sitze bequem, Klima schön kalt, Bedienung problemlos – so lassen sich die Erfahrungen vom Daihatsu-Test gut zusammenfassen. Toll war auch der Preis: Für 22.990 Euro gibt's ein erstklassiges Stadt-, Land und Winterauto. Wer muss denn schon auf die Autobahn?