Aussie English: Diese Wörter sollten Sie Down-Under kennen!

Genauso, wie sich das britische vom amerikanischen Englisch in kleinen Feinheiten und den gefürchteten False Friends unterscheidet, gibt es auch im Land der Koalas und Kängurus so einige Eigenarten der Weltsprache Englisch – das typische „Aussie English“. Nicht alles, was im Königreich jenes bedeutet, heißt das Gleiche Down Under und viele Wörter, die zwar die gleiche Bedeutung haben, werden konsequent ignoriert und durch die heißgeliebten Abkürzungen radikal ersetzt. Sogar die eigene Sprache wird als „Strine“ bezeichnet, weil das bei sehr unverständlicher Aussprache von „Australian“ rauskommen kann. Wer also sattelfest und landestypisch reden will, sollte mit einigen Wörtern und Redewendungen vertraut sein – dann klappts auch mit den Mates von der anderen Erdseite!

Aussie English: So wirds gemacht!

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Die Sache mit den Abkürzungen

Warum die Australier aus jedem Wort, das aus mehr als einer Silbe besteht, gerne eine Abkürzung machen, ist wissenschaftlich nicht belegbar, vielleicht klingt chrissie statt christmas aber einfach eine Spur lässiger und vermittelt genau das Lebensgefühl der vorzugsweise Flip-Flops tragenden Nation, die sich selbst ja auch nicht als Australians, sondern als Aussies betitelt. Die typische ie- oder auch o-Endung wird auf jeden Fall konsequent an alles, was nicht niet- und nagelfest ist, drangehängt. Hier eine kleine Auswahl der beliebtesten Abkürzungen:

  • Barbecue wird zu barbie (Grillen, Grillfest)
  • Breakfast wird zu brekkie (Frühstück)
  • Christmas wird zu chrissie (Weihnachten)
  • Football wird zu footie (Fußball)
  • Mosquito wird zu mozzie (Insekt, Stechmücke)
  • Husband wird zu hubbie (Ehemann)
  • Afternoon wird zu arvo (Nachmittag)
  • Business wird zu bizzo (Geschäft)
  • Journalist wird zu journo (Journalist)

Wer also Sätze wie My hubbie and I went to a really nice barbie this arvo hört, sollte nicht verzagen, sondern sich entspannt zurücklehnen – denn dann kann man ziemlich sicher sein, im Traumreiseziel Australien angekommen zu sein.

2

The Esky

Eine ganz besondere Bezeichnung in Australien – die natürlich klischeegerecht auch zur Verkürzung wurde – für einen Behälter, der Getränke im heißen Sommer kühl hält, ist der Esky. Übernommen von der Marke Eskimo, die Marktführer bei den Getränkekühlern in den 1950ern war, ist die nützliche Kühlbox ein unverzichtbares und überall bekanntes Must-Have für heiße Strandtage – und natürlich für all die barbies im Sommer.

3

Vorsicht vor Noah!

Die Warnung You better watch out, there are Noahs out there! mag auf den ersten Blick nicht allzu viel Besorgnis hervorrufen, sollte aber jeden Meeresliebhaber und Wellenreiter zum sofortigen Rücktritt aus dem Wasser führen. Denn die Bezeichnung Noah meint shark, also „Hai“ und leitet sich aus dem australischen Rhyme Slang ab. Noah's ark (die Arche Noah) reimt sich nämlich auf shark (den Hai) und wurde so zum Synonym für die gefürchteten Meerestiere. Für alle, die also heil aus dem Urlaub wiederkehren möchten, nicht das schlechteste Wort auf der Merkliste für Aussie English! Noch mehr über den Rhyming Slang und seine Wurzeln gibt es hier.

4

G'day Mate – Alltagssprache, Redewendungen und Aussprache

Mate ist wohl eines der wichtigsten Wörter, denn jeder ist hier der mate (also der Kumpel) von jedem und wird auch so angesprochen – egal ob am Telefon, am Strand oder auch in Geschäften. Natürlich sollten Sie beim buzzie-call nicht gleich den Geschäftspartner so ansprechen, jedoch ist es auch keinesfalls rüpelhaft gemeint, wenn man Sie so betitelt. Die allgegenwärtige Begrüßung G'day mate (also – richtig geraten, kurz für – Good day mate) ist genauso üblich wie das Aussprache-Kauderwelsch Ha ye goin‘ mate? (How is it going, mate?). Auch das typischerweise verwendete are you going/want to wird im Aussie English zum knappen yuganna/yuwanna. Dieses Zusammenziehen von ganzen Sätzen geht sogar soweit, dass es das Wort Avagoodweegend (Have a good weekend) gibt!

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Abweichende Bezeichnungen

Wie in jeder Variation des Englischen, haben sich auch in Australien so einige Wörter eingebürgert, die im Vergleich zum britischen und amerikanischem Englisch abweichen. Eine kleine Auswahl gibt es hier:

  • Aus der Aborigine-Sprache übernommen ist unter anderem die Bezeichnung für ein Wasserloch, das heißt nämlich nicht waterhole sondern billabong.
  • Wenn jemand von bush spricht, meint er damit weder die Vegetation am Wegesrand noch irgendwelche US-Präsidenten, sondern spricht vom Land. Go bush meint auch „die Stadt verlassen“.
  • Seine Turnschuhe sollte man nie als sneakers bezeichnen, das kennen die Australier nämlich nicht: Trainers oder joggers ist die richtige Bezeichnung fürs Schuhwerk.
  • Lollies bezeichnet nicht etwa „Lutscher“, sondern Süßigkeiten im Generellen. Das Wort candies hingegen wird im Australischen kaum benutzt.
  • Einer der beliebtesten Fehler, und gewissermaßen ein False Friend, ist der um die so gern getragenen Flip-Flops: Die heißen in Australien nämlich thongs. Was in Amerika als Unterwäsche bekannt ist, wird Down Under also am Fuß getragen.

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