Die Spuren der Römer in Italien erstrecken sich über das ganze Land – nirgendwo kann man sie besser nachvollziehen, auch wenn das Imperium sich über den Großteil Europas bis nach England und rund ums Mittelmeer erstreckte.
Lange Zeit blieben die Reste der Antike sich selbst überlassen oder wurden abgetragen, um Neues zu schaffen – bis die Renaissance sie wiederentdeckte, sich daran orientierte und viele Ruinen wieder renoviert wurden.
Heute haben wir daher eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, die zu eigenen Entdeckungszügen einladen und auf denen man den Spuren der Römer in Italien folgen kann.
Die Spuren der Römer in Italien auf einen Blick
1
Forum Romanum
Die Stadt Rom war das Zentrum der Macht im gigantischen römischen Imperium und so ist es kaum verwunderlich, dass die größten und prachtvollsten Bauwerke sich hier befanden und heute noch als Sehenswürdigkeiten besucht werden können. So auch das Forum Romanum, das als Treffpunkt für das kulturelle und auch politische Leben fungierte. Man kann sich hier den Säulen des Saturntempels widmen, den Titusbogen aufsuchen oder sich die Reste der Maxentiusbasilika ansehen. In fortlaufenden Ausgrabungen werden ständig neue Entdeckungen gemacht.
2
Pompeji
Die wohl spannendsten Spuren der Römer in Italien kann man in Pompeji ausfindig machen: Durch den Ausbruch des Vesuvs wurde die römische Stadt im Jahr 79 zerstört und dennoch konserviert. Neben vollständig erhaltenen Straßen, Gebäuden und Gemälden wurden auch die Opfer des Vulkanausbruchs vor fast 2.000 Jahren entdeckt und so kann hier auf hochinteressante und auf seltsam lebensnahe Weise die Zeit der Antike nachvollzogen werden.
3
Kolosseum
Als größtes Amphitheater des römischen Reiches ist das Amphitheatrum Novum, beziehungsweise Amphitheatrum Flavium, besser bekannt als das Kolosseum in Rom, ein noch immer prachtvolles Bauwerk, dessen Architektur auch nach vielen Jahrhunderten schier den Atem raubt. Von der Bühnentechnik ist heute zwar nichts mehr erhalten, Archäologen können jedoch anhand der Ruine immer wieder neue Erkenntnisse gewinnen. Die durch Erdbeben und Steinbrucharbeiten entstandene Silhouette des Kolosseums gilt als markantes Wahrzeichen der Stadt Rom.
4
Arena von Verona
Die Stadt Verona am Gardasee ist nicht nur als Austragungsort von William Shakespeares „Romeo und Julia“ bekannt, sondern auch durch die großen Opernaufführungen während des alljährlichen Sommerfestivals in der Arena. Dieses Amphitheater ist zwar kleiner als das Kolosseum von Rom, wurde aber im gleichen Zeitraum erbaut und deutlich besser erhalten.
5
Bocca della Verità
Der Bocca della Verità, der Mund der Wahrheit, ist ein geheimnisvolles Relief, dessen Ursprung und eigentlicher Sinn kaum geklärt werden kann. Ist er heute aufrecht an der Wand der Santa Maria in Cosmedin Basilika in Rom angebracht, könnte es seinen Abnutzungserscheinungen gemäß vor 2.000 Jahren gelegen haben und Teil eines Herkules-Altars gewesen sein. Seinen Namen hat es von der mittlelalterlichen Legende, dass jedem, der seine Hand in den Mund steckt und lügt, dieselbe abgebissen würde.
6
Peltuinum
Fast in der Mitte Italiens lag die Stadt Peltuinum, die den Feldherrn und Sentatoren Gnaeus Domitius Corbulo hervorbrachte. Viel mehr als Teile der Stadtmauer, eines Tempels und des obligatorischen Amphitheaters ist nicht mehr erhalten, jedoch für durchreisende Hobbyarchäologen eine direkte Berührung mit der Vergangenheit ohne touristische Massen.
7
Pantheon
Kaum ein antikes Gebäude ist so vollständig erhalten, wie das Pantheon in Rom – was nicht zuletzt daran liegt, dass es zwar um 120 nach Christus erbaut wurde, seit 609 aber als katholische Kirche genutzt und somit regelmäßig renoviert wurde. Besonders die Kuppel (Rotunde) mit ihrem Auge (Opaion) stellt ein architektonisches Meisterwerk dar, das oft kopiert wurde.
8
Piscina mirabilis
„Piscina mirabilis“ bedeutet auf Latein soviel wie wunderbares Becken – und der Name ist vom Dichter Petrach nicht schlecht gewählt worden, denn das ehemalige Trinkwasserreservoir der römischen Kriegsflotte bei Misenum (heute Miseno) erstreckte sich unterirdisch über eine Länge von 70 Metern, war 15 Meter hoch und 25,5 Meter breit. 48 Säulen stützen die Decke, unter der 12.600 Kubikmeter Wasser Platz fanden. Die Zisterne befindet sich in Privatbesitz, kann aber besichtigt werden.
9
Ostia Antica
Die Hafenstadt Ostia Antica (dieser Zusatz wurde gewählt, um sie vom neuzeitlichen Stadtteil Roms zu unterscheiden) an der Tibermündung konnte zu zwei Dritteln ausgegraben werden und lässt somit die Vergangenheit wieder aufleben: Tempel, Mietshäuser, Mosaike, Theater und Thermen bieten einen fantastischen Blick auf die Spuren der Römer in Italien in allen Lebenslagen.
10
Via Appia Antica
Das Straßensystem der Römer war nicht nur ein bautechnisches Großprojekt, es verband auch die entlegensten Gegenden des Imperiums mit der Hauptstadt. Die Via Appia Antica (auch hier unterscheidet der Zusatz von der aktuellen Straße gleichen Namens) durchquerte den gesamten unteren Teil des italienischen Stiefels von Rom bis nach Brindisi und etliche Streckenabschnitte sind noch heute mit dem antiken Kopfsteinpflaster versehen. Sie eignet sich als hervorragendes Ausflugsziel und an ihren Seiten finden sich viele römische Grabbauten, die besucht werden können.