Arme Schweine in Deutschland

(Foto:PixelQuelle.de/ kaarsten)
Während die parlamentarische Pöstchensammler jede Kritik an ihren oppulenten Nebeneinkünften sofort als Neid abqualifizieren, nimmt der ökonomische Druck auf die Mitte der Gesellschaft zu.
 
Die Realeinkommen der Neidhammel stagnieren seit Jahren, bei niedrigen Gehaltsgruppen sinken sie sogar. Im letzten Jahr stiegen die Löhne zwar um 0,4  Prozent, die Tarif-Löhne gar um 1,2 Prozent, unglücklicherweise betrug aber die Inflationsrate 2 Prozent. Diesen realen Einkommenseinbußen stehen steigende Ausgaben gegenüber. Explodierende Energiekosten, steigende Abgaben, Gebühren- erhöhungen und schließlich auch die laufende Verteuerung der normalen Lebenshaltungskosten führen dazu, dass 11,17 Millionen Bundesbürgern  laut „Verbraucheranalyse 2005“ unterm Strich kein frei verfügbares Netto-Einkommen mehr zur Verfügung steht. Von diesem Null-Einkommen sollen die „Working Poor“  dann noch eine private Altersvorsorge finanzieren, ihren Zahnersatz zusatzversichern und demnächst vielleicht Schuluniformen für ihre Kinder bezahlen.
 
Gleichzeitig wird die Wirtschaft aus der Solidarität entlassen. Die am 4. Juni in den Eckwerten bereits festgelegte Unternehmenssteuerreform wird die Unternehmenssteuern weiter drastisch absenken. Während der Staat zu Lasten seiner Bürger die Mehrwertsteuer erhöht, die Entfernungspauschale und den Sparerfreibetrag kürzt, verzichtet er hier auf etwa 5 Milliarden Euro an Steuereinnahmen. Und dies geschieht zugunsten im Durchschnitt sehr gut verdienender Unternehmen. So sind die Gewinne der 30 führenden Konzerne in Deutschland im Jahr 2005 um 36 Prozent auf 51 Milliarden Euro gestiegen.
 
Da also Unternehmensgewinne und Verbraucher-Insolvenzen zeitgleich eine historischen Rekordmarke erreichen, darf doch einmal die Frage gestellt werden, ob es da womöglich einen Zusammenhang gibt?
 
Die Situation drängt ein spezielles Sanierungskonzept auf. Die Leute müssen jetzt kompromißlos die Binnenkonjunktur aus dem Dispokredit anheizen, um dann schließlich die Insolvenz zu erklären. Die kontoführenden Kreditinstitute verbuchen in der Folge die Forderungsverluste in den Bilanzen und senken so ihre Steuerschuld. Der verursachte staatliche Einnahmenverlust wird durch die neu geschaffenen Arbeitsplätze in klein- und mittelständischen Unternehmen leicht ausgeglichen. Der Boom ernährt den Boom. Also los Leute, es ist Zeit für ein ausserstaatliches Wirtschaftsförderungsprogramm, jetzt ist Eigenverantwortung gefragt!
 
Unserer Regierung ist das alles selbstverständlich wurst und schwein. Die sozialen Belange sind derart unappetitlich, dass sie beim 20 Millionen Euro teuren Schweinegrillieren mit der Familie Bush nur gestört hätten. Überhaupt ist die Weltpolitik immer eine willkommene Abwechslung von den Jammerläppischkeiten der nervigen Wählerschaft. Gegen solche Trivialitäten hilft nur Verdrängung und die gelingt unserer politischen „Elite“ zunehmend besser. Wenn dann endlich die gesamte bürgerliche Mittelschicht auch politisch an die Ränder verdrängt ist, um dort PDS und NPD zu wählen, dann – ja dann wird das Katzenjammern nicht nur in Christiansens sonntäglicher „Expertenrunde“ groß sein.
 



Die Chefarztfrau

4 Meinungen

  1. Ab 2009 wird der Wegfall des derzeit geltenden Freibetrages für Kapitalerträge in Höhe von 512 Euro bzw. dessen Zusammenlegung zum so genannten Sparer-Pauschbetrag ein neuerliches Mal für weniger Freibeträge bei Sparern und somit Mehreinnahmen im Staatssäckle sorgen (Infos dazu zum Beispiel auf http://www.tagesgeldvergleich.net/tagesgeld-lexikon/sparerpauschbetrag.html ). Angesichts der Kürzungswut innerhalb der vergangenen Jahre wird es wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis auch die dann noch verbleibenden 801 Euro Freibetrag pro Person dem Rotstift zum Opfer fallen.

  2. hey, nicht so schwarz sehen. Ab 2009 kommt auch die Abgeltungssteuer nund die dürfte auch interessant sein, da dann die Zinsen mit dem Einkommenssteuersatz versteuert werden, was für einige denke schon vorteilhaft ist. Mehr Informationen dazu und günstige Tagesgeldanbieter unter:
    http://www.tagesgeld-angebote-vergleich.de

  3. Privatinsolvenzen? Wir kennen es ja, auch die Postbank 😉 http://www.tagesgeld.info/tagesgeld/postbank-sparcard/

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