Das und dass – das führt bisweilen zur Frage: dass oder daß? Und die soll hier knapp und verständlich erklärt werden. Es gab bisher drei groß angelegte Rechtschreibreformen der deutschen Sprache: 1876, 1901 und 1996. Alle drei führten zu Veränderungen und damit verbundenen Irritationen. Lesen Sie hier, wie sich die letzte Rechtschreibreform auf die Schreibweise von dass und daß ausgewirkt hat.
Das oder daß? Die Rechtschreibreform sollte alles einfacher machen
Die neue Rechtschreibreform von 1996 hatte zum Ziel, die deutsche Rechtschreibung zu vereinfachen. Da dies nur teilweise gelang bzw. noch bis heute umstritten ist, wurde 2004 und 2006 das Regelwerk nochmals überarbeitet. Die wichtigsten Punkte:
Das, dass oder daß? Das daß verschwindet!
Zuallererst gilt: „Daß“ gibt es nicht mehr. „Daß“ ist alte Rechtschreibung und wurde in der neuen Reform durch „dass“ komplett abgelöst.
Das, Dass oder Daß? – Die Grammatik
Nun kommt die Unterscheidung zwischen „das“ und „dass“. Es gibt eine einfache Regel, nach der man entscheiden kann, welches Wort man benutzen muss.
Regel 1: „Das“ lässt sich immer auch sinnvoll durch „dieses“, „jenes“ oder „welches“ ersetzen.
- Beispiel: Das Brot schmeckt gut. Ersetze „das“ durch „dieses“: Dieses Brot schmeckt gut. Fazit: Es funktioniert. In diesem Fall ist „das“ angebracht, denn es fungiert als bestimmter Artikel.
- Beispiel: Ein Brot, das gut schmeckt, besteht aus Vollkornmehl. Ersetze „das“ durch „welches“: Ein Brot, welches gut schmeckt, besteht aus Vollkornmehl. Fazit: Es funktioniert. In diesem Fall ist ebenfalls „das“ angebracht, denn es fungiert als Relativpronomen.
- Beispiel: Das finde ich gut. Ersetze „das“ durch „jenes“ oder „dies“: Jenes/Dies finde ich gut. Fazit: Es funktioniert. In diesem Fall ist ebenfalls „das“ angebracht, denn es fungiert als Demonstrativpronomen.
Regel 2: Wenn Regel 1 nicht zutrifft, wird „dass“ verwendet. Beispiele:
- Der Kinofilm war so schön, dass ich ihn nochmal sehen musste.
- Sie verabredeten sich so, dass sie vor dem Kino noch etwas essen gehen konnten.
- Sie aßen schnell, dass sie rechtzeitig im Kino sein würden.
- Sie sagte, dass das Essen gut gewesen sei.
- Dass es dir gut geschmeckt hat, freut mich.
- Das Wissen, dass sie rechtzeitig zum Beginn des Films da sein würden, beruhigte sie.
- Ich mochte den Film, ohne dass ich je zuvor von den Schauspielern gehört hätte.
- Ich mochte den Film im Ganzen, außer dass der Regisseur das Ende offen ließ.
- Anstatt dass er das Ende offen lässt, hätte er ein Happy End daraus machen können.
- Kaum dass der Film zu Ende war, sprachen wir darüber.
Das und dass – feiner, kleiner Unterschied
„Dass“ ist in diesen Fällen weder Artikel noch Pronomen, sondern eine Konjunktion, ein Bindewort, das den Nebensatz einleitet. Außerdem ist „dass“ nicht flektierbar, im Gegensatz zu „Das Haus – Die Häuser“.
Eine interessante Frage wäre: „Gibt es das „ß“ überhaupt noch in der deutschen Rechtschreibung oder wurde es komplett abgeschafft?“
Natürlich gibt es das ß noch.
Er fraß mit Spaß und behielt dennoch Maß!