Die Partei: Was wollen die Spaß Politiker rund um Martin Sonneborn?

1,8 Prozent für die FDP, so lautete die Hochrechnung nach der Berlin-Wahl. Als das Ergebnis verkündet wurde brechen in der FDP-Zentrale Jubelstürme los und Konfetti fliegt durch die Luft. Doch nicht etwa die fassunglosen Liberalen feierten das katastrophale Ergebnis, sondern „Die Partei“ um Martin Sonneborn. Einige Mitglieder der Vereinigung hatten sich in die Wahlparty eingeschleust und machten sich über die abgestürzte FDP lustig.

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Gründete „Die Partei“: Titanic-Chef Martin Sonneborn

Diese Aktion war der letzte Streich der Partei, die laut Pogramm für „Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative“ eintritt. Der damalige Chefredakteur des Satiremagazins „Titanic“, Martin Sonneborn, hatte „Die Partei“ im Jahr 2004 gegründet. Bei der Bundestagswahl 2005 traten er und seine Genossen zum ersten Mal in Aktion: Besonders viel Aufmerksamkeit erhielten sie für die Forderung die Mauer wieder zu errichten und Deutschland erneut zu teilen. Außerdem sollten die neuen Bundesländer zu einer „Sonderbewirtschaftungszone (SBZ)“ zusammengefasst werden.

Vor der Berliner Abgeordnetenhauswahl betrieb die „Partei“ einen sehr öffentlichkeitswirksamen Wahlkampf. So forderten sie unter anderem „Wowereit ausstopfen, Künast frisieren, Knut wiederbeleben.“ Kontrovers war auch die Veralberung eines Plakates der NPD, bei der das verunglückte Auto des österreichischen rechten Politikers Jörg Haider mit der Unterschrift „Gas geben“ zu sehen war. Außerdem stand die Errichtung einer Endlagerstätte für Atommüll im Familienbezirk Prenzlauer Berg auf der Agenda der „Partei“.

Martin Sonneborn und „Die Partei“ auf der großen Leinwand

Auch wenn sich die Wahlerfolge der „Partei“ in Grenzen halten – in Berlin kamen sie auf 0,9 Prozent der Stimmen -, schaffen die Mitglieder es immer wieder für große öffentliche Aufmerksamkeit zu sorgen. Grund dafür sind nicht zuletzt die zahlreichen Prominenten, die die Partei unterstützen. Bei der Wahl zur Hamburger Bürgerschaft traten sie beispielsweise mit dem Komiker und Autoren Heinz Strunk als Spitzenkandidat an. Weitere Unterstützer sind Hella von Sinnen, der Musiker Rod Gonzalez von den „Ärzten“, die HipHop-Gruppe K.I.Z und Schlager-Barde Guildo Horn.

Auch medial ist die Partei gut aufgestellt: Das „Titanic-Magazin“ fungiert als offizielles Organ und sogar einen Kinofilm gibt es über die Blödel-Politiker um Sonneborn. In der Pseudo-Dokumentation wird rückblickend aus dem Jahr 2013 erzählt wie es der „Partei“ gelang die Macht in Deutschland zu übernehmen. Auch hier gibt es wieder eine Menge politisch Unkorrektes, wie zum Beispiel die Forderung nach dem Abriss der Dresdener Frauenkirche oder eine Reise in Stalins Heimat Georgien, bei der sie sich offiziell für den Bruch des Hitler-Stalin-Paktes entschuldigten.

Wohin steuert die „Titanic-Partei“?

Das „Titanic-Magazin“ wird sich wegen der gesteigerten Aufmerksamkeit des Tochter-Projektes sicher über einige zusätzliche verkaufte Exemplare freuen. Dass die „Partei“ hinter allen albernen Thesen auch irgendwie Ausdruck von politischer Frustration ist, lässt sich nur erahnen. 

„Die Partei“ wird auch in Zukunft das Starlet unter den „sonstigen“ Parteien bleiben. Der Mix aus kruden Thesen und prominenten Kandidaten ging in der Vergangenheit gut auf. Man wird sehen, welche Aktionen die Genossen um Sonneborn in Zukunft lancieren können, denn so langsam sinkt der Originalitäts-Wert der „Partei“. Immer absurd wird auch irgendwann öde.

Vielleicht sollten sie sich einmal mit der FDP zusammentun, dann könnten sie sich gegenseitig mit Konfetti bewerfen. Das wäre doch einmal etwas Neues.

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2 Meinungen

  1. Ich befürchte sie verstehen nicht den Humor von Sonneborn und Co. Aber damit sind sie nicht allein. Ich frage mich auch was das mit der Partei soll und inwieweit ich das ernst nehmen kann. Aber ich sehe einfach den Ulk im Vordergrund, und darin sind die Leute wirklich Spitzenklasse.

  2. Sie nehmen die Partei viel zu ernst… lachen sie doch einfach drüber!

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