Die uralte Lehre von Yin und Yang beschäftigt sich mit den Gegensätzen, die sich nicht nur anziehen, sondern vor allem benötigen, um das Gleichgewicht des Seins zu halten.
Nur „Yin und Yang“ sind glücklich
In westlichen Umgangssprachen wurde das „g“ beim „Yin“ fröhlich hinten an gehängt, weil es wahrscheinlich symmetrischer aussah und – da man die Sprache eh nicht spricht – sowieso egal war. Das ist allerdings die falsche Rechtschreibung, denn aus dem „Christentum“ machen wir ja auch nicht „Kristentum“, nur weil es besser aussieht.
Aber ohne die Ignoranz des Westens wäre die Weisheit des Ostens nicht als solche erkennbar, daher verkörpert selbst dieser nachlässige Schreibfehler das Konzept der traditionellen Glaubensvorstellung.
Außerdem darf man annehmen, dass auch ein bisschen Yin in jedem Yang und umgekehrt steckt, die Grenzen sind nämlich fließend. Also dürfen auch wir etwas Weisheit für uns pachten, während selbst der weiseste asiatische Philosoph des öfteren Probleme damit hat, seinen Videorecorder zu programmieren.
Ein Gegensatz, der die Welt vereint
Der interessante und allgemein wenig bekannte Aspekt von Yin und Yang besteht daher darin, dass alles, was uns fremd und gegensätzlich erscheint, eigentlich auch einen Teil von uns in sich trägt und wir einen Teil von ihm. Gerade ähnliche Verhaltensweisen und kulturelle Gemeinsamkeiten, etwa Märchen, Manieren und Humor, die sich parallel entwickelt haben, beweisen diese Theorie.
Zusammengefasst kann man deshalb ganz versöhnend werden und sagen, dass sich die Unterschiede zwischen den Menschen, ja, sogar zwischen allen Dingen nur durch die Relationen von Yin und Yang ausmachen, davon abgesehen sind wir jedoch alle aus demselben Holz geschnitzt.