Alles Foucault – aber mindestens!

Jenny Lüders, Fachbereich Erziehungswissenschaft, Universität Hamburg: «Das Schreiben von Weblogs lässt sich mit Michel Foucault als eine ambivalente Selbstpraktik betrachten, die sowohl Momente der Subjektivierung als auch der Entsubjektivierung enthält. Der Vortrag versucht sich dieser Ambivalenz mit Hilfe der Foucaultschen Konzepte von ‚Diskurs', ‚Macht' und ‚Selbst' aus einer bildungstheoretischen Perspektive zu nähern.»

Mein Kommentar unter Alter Ego dort dazu: «Das Schreiben von Einkaufszetteln ist eine mentalentlastende Praxis der sekundären Selbstkonstruktion von Welt und Weltvergewisserung, im konkreten Fall jene der Abbildung vorweggenommener Zukunft im Prozess antizipatorischer Notation auf Datenträgern der ersten Generation.»

8 Meinungen

  1. Heiko Walkenhorst

    Großartig!

  2. Das Schreiben von Einkaufszetteln reflektiert in erster Linie Maengel in der uns umgebenden Wirklichkeit, so weit wir diese erfahren koennen. Doch ist dies nicht nur ein unterscheidendes Handeln, sondern ein zielgerichtetes, weil planendes, Vorgehen, das kybernetisch gesehen einen Rueckkoppleungseffekt (Sollzustand und Istzustand) darstellt, dessen Ziel eine Veraenderung in der Zukunft ist, die jedoch weniger erkenntnistheoretischer, als existentieller Natur ist.Insbesondere sei hier aber auch anzumerken, dass ein Lustmoment dieses Handeln begleitet (will Schokolade haben) und den phaenomenologischen Existentialismus (Beobachtung des Kuehlschrankinhalts) durch ein epikureisches -zum Glueck fuehrenden – Verhaltensmuster ergaenzt.Praktisch jedoch gibt es deutlich erkennbare Unterscheidungsmerkmale zwischen einem Blog und einem Einkaufsblock. Das deskriptiv, reflektierende Moment, das einem Blog inhaerent ist, fehlt dem Einkaufszettel, der sich sozusagen ergaenzend zum gedanklichen Rueckkopplungsprozess lediglich in Tags, ohne beschreibenden oder beobachtenden Charakter, manifestiert, womit ich Klaus Jarchow in keinster Weie widersprechen, sonder seine Aussage lediglich vertiefen moechte.-m*sh-

  3. Ich deskribiere daher meine Notate futural mit einem performativ «Einkaufsrolle» appellierten Medium, so dass die Parallelität von Blog (= Haushaltsrolle) und Konsum-Memorabilie (= Einkaufsrolle) noch signifikanter erscheint.*read my lips*;-)

  4. Die generell monothematisch-subjektivierte Rezeptionswürdigkeit intrasynaptisch verorteter Bewusstwerdungsprozesse akademisch-logorrhoeischer Natur steht im iterativ-sensitiven Kontextualiserungsbereich reversibel bedeutsamer Kognitionsprozessordnungen zweiter Hierarchie.Darf ich mich jetzt auch als Tanja-Anja bewerben? Oder als Untersubassistent für das Foucault-Seminar?:-)

  5. Dafür gibt’s den Dr. l. c. (logorrhoe causa);-)

  6. Juchu, endlich Akademiker!

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