Alben Rundumschau KW13: Paul Weller, Young Colossus und Cains&Abels

Young Colossus

Der äußerst kreative Orlando Weeks ist nicht nur der Sänger der Maccabees, sondern mittlerweile auch als Autor seines eigenen Bilderbuches tätig. Illustriert wurde das gute Stück von Robert Hunter, der für wunderschöne Bilder in warmen Farben und viel Liebe zu Details bekannt ist, doch die Story, als auch eine musikalische Untermalung kommen von Mr. Weeks himself, denn zu der Geschichte des jungen Koloss gibt es auch noch eine CD mit insgesamt 6 Songs, von denen man sich einen sogar schon vorab anhören kann (im Background übrigens die bezaubernde Alessi von Alessi's Ark).

Das ganze Projekt gibt es in einer limitierten Auflage für umgerechnet ca. 17€ zu kaufen, wer in Zeiten von lieblosen MP3s noch Wert auf etwas Besonderes legt, dessen Geld ist hier sehr gut angelegt und auch als Geschenk für die lieben Kleinen eignet sich das gute Stück, zumindest der erste Track verspricht schon einmal ein magisch-atmosphärisches Erlebnis, das sich im Gedächtnis und hoffentlich auch in den Träumen fest setzt.

[youtube d8kko0NHzgQ]

Paul Weller – Sonik Kicks

Für die Altpunker unter uns ist Paul Weller sowieso unantastbar, aber auch für diejenigen, die den ehemaligen The Jam Sänger nicht kennen, ist „Sonik Kicks“ mehr als nur ein Reinhören wert, denn mit allerlei Referenzen aus quasi allen Genres (Ska, Punk, New Wave und mehr) gibt er zackige Songs zum Besten, die auch mal experimentell ausarten („Sleep of the Serene“), das aber so gekonnt in die Tracklist eingearbeitet, dass es stimmig ist und nicht übel aufstoßen lässt.
Auch wenn es anfangs tanzbar euphorisch zugeht, wird man schnell mit wunderschönen Costello-esquen Songs wie „By the water“ eingelullt, nur um kurz darauf irgendwo in die 80er Jahre und „Us“-Gabriel Vibes in „That Dangerous Age“ katapultiert zu werden.
Was Weller immer wieder ausmacht, ist die Kunst, seine musikalischen Wurzeln erwachsen geworden und subtil einfließen zu lassen, ob nun in Reggae-Rhythmen oder Synthiespielereien, Weller probiert sich überall aus, ohne sich selbst zu verlieren. Dass das ab und an ein wenig zu sprunghaft wirkt, mag man verzeihen, denn langweilig wird es nie und alleine dafür muss man Paul Weller wohl gratulieren.

[youtube FJXrB1W1VsA]

Cains & Abels – My Life is Easy

Mit einem äußerst unglücklichen Bandnamen (Googlen ist unmöglich), haben Cains & Abels mit „my Life is Easy“ ein Album heraus gebracht, das zumindest diese Autorin ins Grübeln bringt.
Einerseits ist diese Art exzentrischer Indiefolk seit Grizzly Bear und Wolf Parade sicher nicht mehr überfordernd, allerdings macht es der doch recht anstrengende Gesang immer etwas schwer, sich völlig gehen zu lassen. Vielleicht macht aber gerade das den Charme der Platte aus, denn wenn man durchgehend fasziniert vor den Boxen sitzt und sich fragt, ob das nun genial oder enervierend ist, hat der Künstler es zumindest geschafft, Aufmerksamkeit zu erlangen und Köpfe zum rauchen zu bringen und genau darum geht es doch bei der richtigen Kunst, oder?

[youtube 1lQ9dPkpAYU]
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