Als Folge der Eurokrise muss sich Europa auf ein schwächeres Konjunkturwachstum einstellen. Die wirtschaftliche Lage Deutschlands hingegen wird etwas positiver eingeschätzt.
Mehr Initiative gefragt
Der IWF empfiehlt Europa, mehr für die Konjunktur zu tun, da die Prognose für die Eurozone generell eher verhalten eingeschätzt wird. Zwar habe sich die Konjunktur in der Region leicht erholt, aber es gäbe kaum einen Aussicht auf einen Anstieg. Daher müsse sich Europa eher auf ein maues Wirtschaftswachstum einstellen. Zu den Aktivitäten, die sich der IWF von den Euro-Staaten wünscht, gehören vermehrte öffentliche Investitionen in die Infrastruktur, um das Wachstum anzukurbeln. Das würde mehr Arbeitsplätze schaffen, was wiederum das Konsumverhalten und den Schuldenabbau von Privathaushalten positiv beeinflussen würde. Zudem müsse der Bankensektor stabiler und stärker dastehen, damit mehr Investitionen getätigt werden.
Krisenländer: vorsichtig positive Prognose
Für die Länder, die bisher am tiefsten in der Eurokreise stecken, blickt der IWF leicht optimistisch in die Zukunft: Griechenland, Spanien, Italien sowie Frankreich könnten beim Bruttoinlandsprodukt in den nächsten zwei Jahren ein Plus erzielen. Was Deutschland anbetrifft, gibt sich der IWF optimistischer: Der Export gewinnt wieder an Fahrt, was am niedrigen Stand des Euro sowie an den niedrigen Ölpreisen liegt. Deshalb wurde die Wachstumsprognose von 1,3 auf 1,7 Prozent angehoben. Fazit: Kurzfristig sieht der Internationale Währungsfonds positives Wachstum in Euroland, mittel- und langfristig bleibt es allerdings niedrig. Auf internationaler Ebene rechnet der IWF mit einem größeren Wachstum bei den Industrienationen, während die Schwellenländer eher schwächeln werden. Zu den Gewinnern gehören Länder wie die USA und China, während Russlands Wirtschaft aufgrund der neuesten politischen Entwicklungen schrumpfen und Brasilien eine Rezession erleben wird.
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