Viele Menschen, die heute um die 40 sind, tragen ein gesundheitsbedrohendes Erbe mit sich herum: Vor 20 Jahren galt die Devise „braun ist sexy“. Und man räkelte sich wochenlang am Baggersee. Doch nicht selten rächt sich die Haut Jahrzehnte später für die unzähligen Sonnenbäder. Dabei gehören ärgerliche Altersflecken noch zu den harmlosesten Begleiterscheinungen. Das gilt aber nicht für die Stellen, die auf den ersten Blick ähnlich aussehen. Sie können eine Vorstufe von Hellem Hautkrebs sein.
Im Gegensatz zum malignem Melanom (Schwarzer Hautkrebs) ist Heller Hautkrebs bei uns kaum bekannt. Dabei ist er viel häufiger. Bei 90 Prozent aller diagnostizierten Hautkrebsfälle in Deutschland handelt es sich um die helle Variante. Doch woran erkennt man sie?
Als erstes Anzeichen treten meist die so genannten Lichtschwielen zu Tage: verhornte, raue, oft schuppige und leicht rötliche Stellen, die vor allem auf unseren „Sonnenterrassen“ erscheinen, auf Stirn, Wange, Nase, Glatze, sowie Händen und Unterarmen. „Atkinische Keratosen“ werden sie im Fachjargon genannt und sie sind eine tickende Zeitbombe. Bei jedem fünften Betroffenen entwickelt sich daraus ein Stachelzellkrebs (Spinaliom). Eine weitere (und noch häufigere Form) des Hellen Hautkrebs ist das Basaliom, der Basalzellkrebs. Er macht sich zunächst durch harte Knötchen mit glänzender Oberfläche bemerkbar, die im Verlauf wachsen, sich verfärben und zu Blutungen neigen. Sie treten häufig am Kopf auf, manchmal aber auch an anderen Körperstellen.
Die hellen Hautkrebsarten sind zwar nicht so aggressiv, wie der Schwarze Hautkrebs. Werden sie nicht behandelt, können sie jedoch ebenfalls zum Tod führen. Rechtzeitig diagnostiziert sind sie dagegen heilbar. Deswegen: Bei Hautveränderung immer den Arzt aufsuchen – und zwar lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig.
Wichtig wäre eine regelmässige Untersuchung durch einen spezialisierten Hautarzt. In Österreich kann dies im Zuge der Gesundheitsvorsorge kostenlos gemacht werden.
Ja, in Deutschland ist das ja schön abgeschafft worden. Vorsorge ist in unserem Gesundheitssystem nicht so wichtig. Dabei ist es bestimmt teurer die Langzeitkranken zu behandeln, als dafür zu sorgen, dass es gar nicht erst soweit kommt.
In der Tat: Vorsorge ist das Zauberwort. Aber wer geht schon gerne freiwillig zum Arzt? Auf jeden Fall werde ich nun meine Haut im Auge behalten! Bislang habe ich nur auf größer werdende dunkle Flecken geachtet.
Ich habe gerade noch mal bei meinem Hautarzt angerufen. Wenn man seine Haut auf Hautkrebs untersuchen lassen will, dann ist das eine Eigenleistung, die 30 Euro kostet. Die Vorsorge ist leider wirklich in Deutschland ein Stiefkind, obwohl das ökonomisch wenig Sinn macht. Allerdings ist noch ein weiterer Punkt wichtig im Umgang mit der Haut: Auch wenn es oft lange zurück liegende Schäden sind, die Hautkrebs hervorrufen, gilt: Sich immer gut vor der Sonne schützen (auch wenn man gar nicht mehr in der Sonne brutzelt). Beim Wandern, Rad fahren, Gärtnern etc. kann man sich ebenfalls verbrennen. Deswegen: Gute, lichtundurchlässige Kleidung (insb. Sonnenhütchen) tragen und Creme mit hohem UV-Schutz (v.a. im Gesicht, Dekolletee und Nacken auftragen – und regelmäßig nachcremen). Und: Beim ersten Anflug von rot: ab in den Schatten!!!
Viel Wasser trinken und möglichst oft an der Toilettentür Schlange stehen, das ist bei langen Flügen auf jeden Fall sehr wichtig. Wenn dies zukünftig noch möglich sein sollte, am besten einen Liter Wasser extra mit in den Flieger nehmen. Und ein spannendes Buch à la Harry Potter oder Henning Mankell mitnehmen. Dann vergeht die Zeit auch tatsächlich wie im Fluge!