Abzocke: Büchergeld

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Wird zuviel Büchergeld kassiert?

Das Büchergeld hat sich nach Stichproben der Ökologisch-Demokratischen Partei ÖDP zur lukrativen Einnahmequelle für die Kommunen entwickelt, meldet die WELT. Die von den Eltern kassierten Gebühren übersteigen demnach die tatsächlichen Ausgaben für neue Schulbücher bei weitem, Das kritisierte der ÖDP-Landesvorsitzende Bernhard Suttner: "Es wird viel zu viel kassiert."

Nach Schätzung der ÖDP horten die Kommunen etwa vier Millionen Euro auf ihren Konten – etwa zehn Prozent der Gesamteinnahmen. Auch die SPD und die Grünen verlangten erneut die Wiedereinführung der vollen Lernmittelfreiheit.

Die Gebühr beträgt zurzeit 20 Euro für Grundschüler und 40 Euro für ältere Schulkinder. So zahlten demnach die Eltern in München beispielsweise im vergangenen Schuljahr 3,1 Millionen Euro, die Stadtverwaltung erwirtschaftete einen Überschuss von mehr als zehn Prozent in Höhe von 330.000 Euro. Die Kommunen parkten das Geld auf Verwahrkonten, sagte Suttner. "Ein zinsloser Zwangskredit der Eltern an die Kommunen."

Der Bayerische Elternverband verlangte, entweder das Büchergeld zu senken oder die Einnahmen für Lektüre, Kopien und Arbeitshefte zur Verfügung zu stellen. "Es ist Unsinn, wenn die Schulen das übrige Büchergeld auf die hohe Kante legen", so die Vorsitzende Isabell Zacharias.

Ein kleiner Nachtrag:
Ich habe gestern gerade eine Quittung über das Büchergeld 2006 gefunden, die ich für meine Zahlung von einem Gymnasium in Hamburg erhielt: 80 Euro …

3 Meinungen

  1. Mir kommen die Tränen. 20 Euro. Pro Jahr. So eine Unverschämtheit. Aber jetzt mal zurück auf den Teppich. Diese 20 Euro sind selbst für einen Hartz 4 Empfänger Aufzubringen. Das ganze Geschwätz über diese Gebühr hat schon fast etwas Lächerliches. Hier geht es um rein Idiologisches Gejammer. Was fällt dem bösen Staat (oder der Stadt)ein, für Wertlose Bücher auch noch Gebühren zu verlangen. Nun, vieleicht sind diese Bücher doch nicht ganz so Wertlos. Vieleicht wird jetzt Endlich einmal in die Bücher reingeschaut und die Eltern achten Plötzlich auf eine Vernünftige Behandlung derselben. Und sie achten auch besser darauf, daß ihre Sprößlinge mal ihre Nase in diese jetzt nicht mehr ganz so Wertlosen Schulbücher stecken. Denn was nichts kostet ist auch nichts. Entsprechend wird auch mit dem Bildungsmaterial Umgegangen.Natürlich muß das Auto sein, das Wohlverdiente Bierchen am Wochenende, Neue Software und Spielchen für den PC. Da bleibt Selbstverständlich nicht mehr viel für die Kinder und ihre Bildung im Portmonaie. Ja, so sind sie, die Deutschen. Da könnte man….Und dann wird allen Ernstes Rumgeheult, wie Schlecht doch die Bildungssituation hier in Deutschland ist.Schaut mal beim den Rest der EU vorbei. Dort sind solche Gebühren vollig Normal. Im Bereich Bildung sind wir Wirklich ein Entwicklungsland. Ach wir Armen, Armen Deutschen!

  2. Wenn ich diesen Beitrag richtig verstanden habe, ging es nicht um das Zusteuern von Geld für Bildungsmaterial durch die Eltern schulpflichtiger Kinder, sondern um die Abzocke der Kommunen, die weitaus mehr für Schulbücher verlangen als letztendlich dafür ausgegeben wird. Übringens: Ich selbst habe Freunde, die nicht so ganz flüssig sind … da schlagen 80 Euro (Hamburg) schon zu Buche, vor allem, wenn man mehrere schulpflichtige Kinder hat und das nicht die einzigen Ausgaben sind zum Schuljahresbeginn (Klassenkasse, Schulverein). Das hat nichts mit „armes Deutschland“ zu tun, Herr Matuschat!

  3. Also ich durfte damals sogar bis zu 100€ in meiner Berliner Schule zahlen. Zwar nicht direkt an den Lehrer oder an die Schule aber wir mussten halt für das Geld Bücher im Semester kaufen. Wenn es dann hieß du hast noch nicht für 100€ Bücher gekauft, dann durfte man paar Bücher kaufen, die eigentlich in der Schulbibliothek vorrätig waren. Den Sinn dafür hab ich nie verstanden.

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