Der deutsche Automobilkonzern Volkswagen hat nicht nur in den USA Abgaswerte von 482.000 Dieselmotoren manipuliert: Jetzt räumte der Konzern ein, dass insgesamt 11 Millionen Fahrzeuge auf der ganzen Welt betroffen seien. VW hatte bereits am Wochenende zugegeben, eigens eine Software entwickelt zu haben, um die Messdaten bei den Abgastests so zu beschönigen, dass die strengen Grenzwerte eingehalten werden. Dem Unternehmen drohen nun ernsthafte Konsequenzen.
VW drohen dramatische Konsequenzen
Erst gab VW die Anschuldigungen der US-Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Agency) zu. Diese hat bereits mit einer Strafe von 18 Milliarden Dollar gedroht. Nun räumte VW ein, die Manipulationssoftware in 11 Millionen Auto weltweit eingebaut zu haben. Jetzt wird aller Voraussicht nach nicht nur das US-Justizministerium eine strafrechtliche Ermittlung gegen VW einleiten, um zu prüfen, ob dem Konzern kriminelle Machenschaften vorzuwerfen sein, sondern auch Rechtsbehörden anderer Nationen. In Deutschland hat Verkehrsminister Alexander Dobrindt ohnehin schon das Kraftfahrtbundesamt dazu veranlasst, auch die deutschen Dieselmodelle zu überprüfen. Der deutsche VW-Chef Martin Winterkorn zeigt sich dahingehend kooperativ. Neben den USA und Deutschland hatten bereits Großbritannien, die Schweiz, Südkorea und Australien Zweifel angemeldet.
Weitere Folgen des Skandals
Am Montag nach Bekanntwerden des Skandals brach die VW-Aktie um satte 20 Prozent ein. Nicht nur das Volkswagen durch die Vorwürfe und Eingeständnisse weltweit an Ansehen verloren hat: Experten vermuten, dass der Skandal um die Abgaswerte auch Auswirkungen auf die Jobs von Mitarbeitern und Zulieferern und somit auf die gesamtdeutsche Wirtschaft hat.
VW hat bereits angekündigt 6,5 Milliarden Euro zurückzustellen, um die Krise zu bewältigen. Der Etat soll nicht nur für Service-Maßnahmen, sondern auch für imagerettende Kampagnen eingesetzt werden.
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