Schon lange ist bekannt: Frauen verdienen deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. Prozentual wurde dieser Gehaltsunterschied immer auf etwa 22 Prozent beziffert, da dies viele Studien zu diesem Thema ergeben haben. Aber nun hat eine neue Untersuchung, die von Wissenschaftlern des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung durchgeführt worden ist, ergeben, dass der Gehaltsunterschied sogar bei etwa 50 Prozent liegt. Aber wie kommt es zu diesem drastischen Ergebnis und was können Frauen gegen eine ungerechte Bezahlung ihrer Arbeitsleistungen tun?
Deshalb verdienen Frauen nur die Hälfte
Vorherige Studien haben lediglich den Stundenlohn von Männern und Frauen in gleichen Berufen miteinander verglichen. Andere Einkommensquellen blieben hingegen gänzlich unberücksichtigt. Da die Untersuchung der Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung jedoch genau diese – also in Form von Gewinn-, Arbeits- und Vermögenseinkommen – ebenfalls mit einbezieht, kommt es zu dem Ergebnis, dass der durchschnittliche Gehaltsunterschied nicht bloß bei 22 Prozent liegt, sondern sogar bei 51 Prozent ist. Ausschlaggebend für das Ergebnis ist vor allem der geringe Anteil von Frauen unter den Spitzenverdienern, in Toppositionen in Unternehmen und in gut bezahlten technischen Berufen. Frauen sind hingegen meist in sozialen Bereichen tätig, beispielsweise als Erzieherin oder Kindergärtnerin, oder in handwerklichen Berufen – vor allem als Friseurin oder Kosmetikerin, beschäftigt, die naturgemäß deutlich schlechter bezahlt werden.
Das können Frauen für eine gerechtere Bezahlung tun
Aus den Gründen für die schlechtere Bezahlung von Frauen ergeben sich einige Möglichkeiten, was diese dagegen unternehmen können. Zum einen wäre es ratsam, sich auf dem Arbeitsmarkt mehr zuzutrauen und auch einmal seine Gehaltsvorstellung durchzusetzen. Es wäre fatal, sich selbst nur für ein besseres Arbeitsklima und einer Zufriedenheit der männlichen Belegschaft vor dem Chef zurückzustecken, sich mit einem viel zu niedrigem Lohn zufrieden zu geben. Außerdem muss es generell einen kulturellen Wandel geben, da die Familienarbeit nicht bloß Frauensache bleiben darf. Frauen müssen sich trauen, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen und sich die Arbeit im Haushalt mit ihrem Partner gerecht teilen.
Selbstbestimmtheit und Unabhängigkeit als Leitmotive der Frauen
Frauen müssen also einige Prinzipien befolgen, um auf dem von Männern bestimmten Arbeitsmarkt zu bestehen. Durchsetzungsvermögen und klare Vorstellung sind hierfür ganz wichtig. Dadurch würde sich dann auch der Gehaltsunterschied zwischen beiden Geschlechtern verringern und Frauen würden vielleicht eine gerechtere Bezahlung erhalten.