Die Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien wirft ihre Schatten voraus.
Kann Brasilien den Heimvorteil nutzen? Können sich die Niederlande und England für das peinliche Abschneiden bei der EM 2012 rehabilitieren?
Holt das DFB-Team endlich den lang ersehnten Titel für Deutschland?
Diese und viele andere Fragezeichen hängen vor allem von einer weiteren Frage ab: ist die spanische Dominanz im Weltfußball immer noch vorhanden?
Der Generationswechsel
Unbemerkt begann Spanien seinen Generationswechsel, der längst nicht so ins Gewicht fällt wie es bei anderen großen Fußballnationen in letzter Zeit der Fall war. Ein radikaler Schnitt war auch nicht nötig, da neben den erfahrenen Spielern wie Kapitän und Torwart Iker Casillas und den beiden Mittelfeldstrategen Xavi und Xabi Alonso auch über die letzten Jahre schon junge, hochtalentierte Spieler im Team vorhanden waren. Sergio Busquets kann mit seinen 25 Jahren zum Beispiel schon auf über 60 Länderspiele zurückblicken, Weltklasseverteidiger Sergio Ramos und Mittelfeld-Ass Cesc Fàbregas sind mit ihren 28 und 26 Jahren ebenso im besten Fußballeralter und können trotzdem schon auf viele Jahre Nationalmannschaftserfahrung zurückblicken. Dazu stoßen junge Talente, zum Beispiel Bayern Münchens Thiago Alcántara und Koke von Athletico Madrid ins Team. Um den Nachwuchs muss man sich beim Weltmeister sowieso keine Sorgen machen, gewann doch letztes Jahr erst die U21 in Israel souverän den EM-Titel bei den Junioren. Als Geheimwaffe im Sturm könnte sich der eingebürgerte Brasilianer Diego Costa erweisen, der in seinem Geburtsland Brasilien nach langem Hin und Her nun für Spanien auflaufen wird.
Der Weg zum Titel
Bereits die Gruppenphase wird für die Spanier zur echten Bewährungsprobe. Neben Außenseiter Australien, das in der Gruppe B wohl nur als Punktelieferant anreist, wird es der Welt- und Europameister außerdem mit den Niederländern und den Chilenen zu tun bekommen, von denen man sich letzten September in einem Testspiel mit Mühe und Not 2:2 trennte. Schon in den Gruppenspielen gilt es für das Team von Trainerlegende Vicente del Bosque, seinen besten Fußball abzurufen und möglichst als Gruppenerster ins Achtelfinale zu gehen, würde man als Gruppenzweiter doch vermutlich auf Gastgeber Brasilien treffen. Dieses Duell würden die Spanier nicht nur auf Grund der 0:3 Finalniederlage im Confed-Cup, der WM-Generalprobe im letzten Jahr, nur all zu gerne vermeiden.
Kann der Titel verteidigt werden?
Die Experten sind sich einig: geht Spanien Gastgeber Brasilien im Achtelfinale aus dem Weg, ist der Halbfinaleinzug so gut wie sicher. Ab dort ist dann alles möglich. Sicher ist jedoch, dass das spanische Team wieder auf den Punkt fit und fokussiert sein wird. Eine derart gute Mischung aus Talent und geballter Turniererfahrung kann sonst nur das deutsche Team aufweisen. Spanien ist bereit für die Titelverteidigung und den erneuten Anstieg auf den Fußballolymp.