Asperger Autismus: Symptome und Behandlung

Die Anzeichen dafür, dass Ihr Kind am Asperger Autismus erkrankt sein könnte, sind bisweilen äußerst schwierig auszumachen. In aller Regel aber kann man überhaupt erst nach dem dritten Lebensjahr eine Vermutung diesbezüglich anstellen.

Symptome des Asperger Autismus

Hans Asperger, der Entdecker dieses Autismus, typisierte verschiedene Beobachtungen, anhand derer sich die Erkrankung zeigen kann.

  • Sozialverhalten: oftmals wird nur selten Blickkontakt aufgenommen und wenn, dann nur sehr flüchtig. Das nur begrenzt ausgeprägte Einfühlungsvermögen ist besonders im Alltag auffällig. Da sie extreme Schwierigkeiten haben, sich in einen – im Kindes- und Jugendalter – Klassenverband zu integrieren, sind sie oftmals isoliert und werden von den Mitschülern gemobbt.
  • Motorik: oft sind am Asperger Autismus erkrankte Kinder motorisch überaus ungeschickt und ungelenk.
  • Sprache: Stilistisch und grammatikalisch sprechen Kinder mit Asperger-Syndrom eine richtige Sprache. Sobald indes Emotionen in die Sprache gelegt werden sollen, haben sie Probleme in der Betonung. Häufig können weder humoristisches erkannt, noch Unterschiede in der Geschwindigkeit und der Lautstärke ausgemacht werden. Hinzu wird ab und an über ein Thema, dass den Erkrankten nun gerade interessiert, ausführlich gesprochen – ungeachtet, ob es die Zuhörer spannend finden.
  • Intelligenz: Menschen mit Asperger sind keineswegs weniger intelligent als Gesunde. Meist verschiebt sich deren Intelligenz aber: So sind sie in einigen Bereichen übermäßig begabt, in anderen dagegen weniger.
  • Interessen: Insbesondere an naturwissenschaftlichen Bereichen sind Asperger Erkrankte interessiert. Sie lernen häufig extrem gerne auswendig oder sammeln teilweise abstruse Objekte. Auch eine Hoch- und/oder Inselbegabung tritt hin und wieder auf. Wie oft dies der Fall ist, ist dagegen noch nicht untersucht.

Tatsächlich muss aber festgehalten werden, dass all die beschriebenen Symptome nicht zwangsläufig auftreten müssen. Teilweise treten einige mehr, andere weniger oder gar nicht auf; teilweise kommen weitere hinzu.

Helfen Medikamente gegen den Asperger Autismus?

Da nicht jede Ausprägung des Asperger-Syndroms zwangsläufig als Krankheit diagnostiziert wird, muss auch nicht jede Ausprägung behandelt werden bzw. gibt es Unterschiede in der Bekämpfung. Viel kann bereits mit Therapien erreicht werden, wenngleich es keine allgemeingültige und anerkannte Therapie für Asperger Erkrankte gibt. Verhaltenstherapien aber, oder Therapien zur Stärkung des Sozialverhaltens können durchaus hilfreich sein. Mitunter können auch Medikamente verschrieben werden – aber auch das hängt von der Ausprägung ab. Bei Aggressionen, Schlafstörungen oder Hyperaktivität kommt es mitunter vor, dass Ärzte eine medikamentöse Behandlung empfehlen. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass dies nicht der einzige Ansatzpunkt bleibt, sondern nur eine Therapie o.Ä. ergänzt.

3 Meinungen

  1. Hallo,

    als Autist finde ich es sehr schade, dass von einer Krankheit und von Erkrankung geredet wird. Autismus ist definitiv keine Krankheit da er nicht erworben werden kann.
    Alles in allem leider ein Blogbeitrag der nur bekanntes wiedergibt.
    Schade!

    Querdenkender

  2. Inhaltlich eine ganz gute Zusammenfassung. ABER: Ich selbst bin Asperger und NICHT daran erkrankt. Autismus an sich ist keine Krankheit. Autismus ist eine Wesensart und ebensowenig wie die Homosexualität eine Erkrankung. Das heißt natürlich nicht, dass es Menschen mit Asperger einfach haben. Aber die Schwierigkeiten und emotionalen Nöte sind in der Regel Folge eines Zuammenspiels zwischen Mensch und Umwelt, was zwischen Aspergern und Nicht-Aspergern oft nicht zufriedenstellend klappt. Die Andersartigkeit von Autisten als „krankhaft“ zu bezeichnen ist obsolet und in höchster Weise diskriminierend.

  3. …ich habe mich als „Aspie“ immer hinter einer sog. „Glaswand“ gefühlt… und nie darüber nachgedacht, dass es von meinem Autismus kommen könne. Andererseits habe ich abgesehen von dem „Ich hinterer Glaswand“ auch ein „social-me“. Dieses prüft und kontrolliert mich immer genau – und mittlerweile sogar automatisch! Da bin ich halb-spontan. Also, ich muss bewusst denken: Was verlangt diese Gruppe von mir? Was kommt freaky rüber? Was werden sie hoffentlich tolerieren? Mittlerweile bin ich recht gut darin, mit etwa 14 Jahren und habe es geschafft unter Vorbehalt in meiner Klasse akzeptiert zu werden. Siehste – es ist keine Krankheit! Denn man muss es nur früh genug erkennen und „überschminken“, bevor es sich festigt und immer mehr ausprägt. Obendrein habe ich eine kleine Schwester, das mir sehr hilft. Immer, wenn jmd. in unserer Familie etwas Aspieartiges macht schreien wir alle: „Wir sind kleine Aaaaaspiiiies!“ Albern, aber superlustig!

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