Vom Shintoismus (Shinto bedeutet so viel wie „Wege der Götter“) kann man einiges lernen. Zum Beispiel die friedliche Koexistenz mit anderen Religionen. In Japan sind die meisten Japaner nicht eingeteilt in Shintoisten und Buddhisten, sie sind genau genommen beides. Es kommt darauf an, wann welche Energien aus den beiden Religionen geschöpft werden können. Im Leben ist man Shintoist, im Sterben Buddhist. Klingt verwirrend, und das ist es wie so vieles in Japan auch. Die Religion zeichnet sich durch eine hohe Toleranz aus. Die Regeln sind nicht festgefahren, sondern lassen Spielraum für Entfaltung. Eine friedliche Götterverehrung (Götter werden als kami bezeichnet) findet statt.
Im Shintoismus lebt der japanische Alltag
Der Shintoismus ist eine Naturreligion in Japan. Es geht um das Jetzt, das Ableben gehört nicht hinein. Die Religion ist darauf aufgebaut, dass das Leben von der Natur bestimmt ist. Die Natur wird verehrt und in ihr praktiziert. Ahnen werden mit einbezogen und ihnen in Zeremonien gedacht. Der japanische Alltag ist auf den Kult abgestimmt, darunter auf die zahlreichen Götter. Götter können dabei die verschiedensten Gestalten annehmen. Sie leben in Tieren, können aber auch Naturobjekte wie Felsen oder Pflanzen darstellen.
Wird ein Baby in Japan geboren, wird es kurz nach der Geburt zu einem Shinto-Schrein gebracht. Das Kind wird dort von einem Priester in einer speziellen Zeremonie begrüßt und mit einem Zweig zeremoniell gereinigt. Auch Hochzeiten werden auf den Grundsätzen der shintoistischen Tradition abgehalten.
Reinigungsritual im Zentrum der Naturreligion
Die Reinigung spielt im Shinto-Glaube eine große Rolle. Betritt man einen Shinto-Schrein, ist das Reinigen der Hände ein Ritual, welches an einem dafür vorgesehenen Wasserbecken praktiziert wird. Dabei schöpft man mit einer Kelle Wasser und lässt es über die Hände laufen. Böse Geister können sich so nicht mehr an eine Person heften. Im Schrein selbst werden bestimmte Reliquien verehrt. Es gibt in Japan mehr als 100.000 solcher Schreine. Ein Schrein erkennt man an dem typischen Holztor am Eingang, dem Torii. Weiterhin gliedert er sich in eine Haupt- und eine Zeremonienhalle.
Obwohl der Shintoismus fast ausschließlich nur in Japan praktiziert wird, gibt es eine hohe Anhängerschaft. An die 119 Millionen Shintoisten flechten diese Japan Religion in ihr Leben mit ein.
ouija ist äußerst gefährlich – also achtung! lasst es lieber sein…
Endlich mal etwas nützliches. Danke!
Toller Artikel, hätte gern mehr über Naturreligionen