Danke Madonna!

Ungeachtet aller Kritik der katholischen Kirche hat sich Madonna in ihrer "Confessions"-Show mit einer Dornenkrone auf dem Kopf an ein Kreuz aus Spiegeln hängen lassen – und dass in der Stadt des Papstes. Die Provokation wird dadurch gesteigert, dass Petrus, der „erste Papst", der Legende nach ebenfalls in Rom und mit dem Kopf nach unten gekreuzigt wurde. Den aktuellen Papst hatte Madonna zu dem Spectaculum eingeladen, gekommen war er jedoch nicht – welch Wunder!

Vor dem Konzert hatten katholische Geistliche die Show heftig kritisiert. "Sich aus Spaß kreuzigen zu lassen, und das in der Stadt des Papstes, ist ein Akt offener Feindseligkeit und eine sinnlose Marketing-Operation", erklärte Kardinal Ersilio Tonini. Er wolle sie dafür am liebsten exkommunizieren. Madonna ist allerdings inzwischen Anhängerin der jüdischen Kabballah-Lehre. Was schert ihr da eine solche Drohung.

Und nach den Protesten des Vatikans bekommt sie nun auch in Russland Ärger mit der Kirche. Wer das erste Russland-Konzert Madonnas am 11. September in Moskau besuche, «verrät Jesus Christus sowie die Kirche und zieht die Strafe Gottes auf sich und seine Kinder», teilte die russisch-orthodoxe Kirche mit. Ungeachtet der Kirchenproteste herrscht in Moskau eine große Nachfrage nach den insgesamt 35 000 Konzertkarten. Was schert die russischen Madonna- Fans die Kirche

Ich muss gestehen, dass mich Madonnas Kreuzigung nicht anficht. Das Kreuz ist nach wie vor ein starkes Symbol, das keineswegs durch den Gebrauch in Madonnas Show entwertet oder entehrt wird. Ob es sich um einen Feindseeligen Akt handelt, vermag ich nicht zu beurteilen. Dass es um einen Marketingeffekt geht, liegt nahe. Der Gebrauch und die heftige Reaktion zeigen aber, wie Kraftvoll das Kreuz als Symbol des christlichen Glaubens ist. Wer benutzt schon ein sinnentleertes Symbol in einer Show wie dieser. Das Kreuz und seine Konnotationen sind klar – klarer geht's nicht. Und auch die heftige Reaktion aus Rom und Moskau machen das deutlich.

Das Kreuz ist ein Symbol, das von seiner Ambivalenz lebt: Antikes Folter- und Hinrichtungsinstrument grausamster Art und gleichzeitig Symbol des Heils und der Erlösung. Und neuerdings kann man sich auch in der Welt des Marketings daran reiben. Torheit und Weisheit, Skandal und Evangelium. Der Philosoph spricht von „negativer Dialektik". Der sogenannte Missbrauch und der Skandal um diesen „Missbrauch" laden das Kreuz mit neuer Kraft auf. Am Kreuz und am Gekreuzigten hat Gott in völlig unerwarteter Weise gehandelt. Madonna ist – wie erwartet – von ihrem Kreuz lebendig wieder heruntergestiegen, ist ins Hotel gefahren und hat erst mal zu Hause angerufen – oder irgend so was. Jesus ist am Kreuz gestorben und ist – zumindest glauben das die Christen – von den Toten auferstanden. Je mehr Ärger ums Kreuz, desto besser, denn der Widerspruch des Kreuzes gegen die bestehenden Verhältnisse in der Welt wird dadurch nur um so lauter. Dass sich aber die Herren in Rom und in Moskau (es sind tatsächlich nur „Herren") Widerspruch nicht so gern gefallen lassen, wissen wir ja.

7 Meinungen

  1. Hallo!Also ich war echt geschockt als ich die Bilder zu Madonna’s Show im TV sah!Ich finde es wirklich schlimm was sie sich einbildet…haja aber mit den Christen kann man ja alles machen!!! >:-(Die Moslems hätten Madonna schon längst GESTEINIGT wenn sowas bei denen passiert wäre!!Ich glaub Madonna weis gar nicht was sie da überhaupt macht, aber sowas ist für mich totale Gotteslästerung und Missbrauchung des Kreuzes!!!!Lg,Larissa

  2. Hallo Larissa,ich habe das Konzert in Hannover besucht. Und ich kann als Christ beim besten Willen keine Gotteslästerung feststellen. Ich habe auch Berichte im Fernsehen gesehen, wo die Stelle mit dem Kreuz – aus dem Zusammenhang gerissen – gezeigt und nur negativ kommentiert wurde.Tatsächlich macht bei der besagten Szene sie auf den Hunger in der 3. Welt aufmerksam. Hungernde und kranke Kinder werden im Hintergrund auf Videoleinwänden gezeigt und es wird unter anderem Jesus zitiert: „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“Sicherlich provoziert Madonna auch manchmal und überschreitet Grenzen in dem was sie tut. Auch ich finde nicht alles gut, was Madonna auf der Bühne und sonst so veranstaltet, sie ist eben auch nur ein Mensch – anders als unsereins wird sie aber Tag und Nacht von der Presse überwacht, verfolgt und jeder kleien Fehltritt kommt ans Tageslicht.Aber sie ist auch eine engagierte und – das ist wichtig zu wissen – religöse Künstlerin. Sie hat vor 21 Jahren bei „Live Aid“ mitgemacht (eine Aktion von Künstlern gegen den Hunger in der Welt) und auch durch sie wurde – in diesem speziellen Fall – ein Mädchen aus Afrika gerettet. Dieses Mädchen stand 20 Jahre später also im letzten Jahr zusammen mit Madonna bei „Live 8“ (eine Neuaflage von Live Aid bei der es um die Entschuldung der ärmsten Länder der Welt ging) auf der Bühne.Dieses soll nur ein kleines Beispiel sein, daß man nicht eine kurzen Auschnitt aus dem Zusammenhang reißen kann und dann sein Urteil fällen kann.Ich verstehe als Christ nicht warum man sich als Christ über diese Szene aufregen sollte. Im Gegenteil Madonna macht – so sehe ich es – auf christliche Werte aufmerksam.Vielmehr erkenne ich für mich – wenn ich die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann lese – die zum Boykott der Konzerte aufgerufen hat. Das die so geführte Kirche, wohl nicht mehr meine Kirche ist. Sie hält an verstaubten Dogmen fest und entfernt sich von ihren Mitgliedern. Ein Grund mehr für mich über einen Kirchenaustritt nachzudenken. Meine Glauben jedoch werde ich behalten, aber mir wohl eine Kirche suchen, die dem mehr entpricht was ich über Jesus aus der Bibel weiß.

  3. Die Alte spinnt doch eh total….erst christ, dann Jude, und wenn es morgen schick ist wird Sie Moslem….Solchen Menschen muss man keine Aufmerksamkeit schenken. Nur des lieben Geldes wegen wird eine Show veranstaltet, aber es würde sowas nie geben, wenn nicht Millionen und aber Millionen Kopflose Menschen sich sowas reinziehen würden….und den mist auch noch kaufen, und Konzerte besuchen…

  4. vor 65 jahren sind unsere Väter mit dem Kreuz in den WELT-Krieg gezogen, und … ? Und nach dem 11.11….wissen viele Christen, dass es überhaupt andere Religionen gibt. Und das Geschrei der Kirche um Madonna’s Auftritt könnte ich verstehen, wenn diese Kirche auch mitschreien täte, wenn … Ich befürchte, dass die westliche Kirche sich nicht wesentlich von anderen unterscheidet. Vielleicht trennt uns nur 65 Jahre – denn viele haben wenig dazu gelernt. Auch die „Öffentliche Meinung“, die uns via Fernsehen (wie schon oben erwähnt) vermittelt wird oder werden soll, zeigen keine hoffnungsvolle aspekte. Gott sei Dank gibt es das noch freie Internet! – noch 🙂

  5. Auf amerikanisch-lässige (heute Buddha, morgen Scientology, siehe Show-Jet-Set), hüpft Madonna mitten hinein in die pralle Kabbala, deren Lehre sie sicher nicht interessiert, und handelt merkbefreit, aber werbewirksam.Darauf kommt es an. Das Event-Publikum dankt ihr das fragwürdige Patchwork. Das hat sie sich wohl von Herrn Carriere abgeguckt?*gg*

  6. Und dann noch den richtigen Beruf angeben (Reiseleiter) und schon sticht man alle anderen Mitbewerber aus :-)Die richtigen Partnerbörsen dürften es mittlerweile echt schwer haben neue Mitglieder zu akquirieren…

  7. Kostenlose Flirtseiten

    Die Idee ist nicht schlecht. Vor allem deshalb, weil viele keine Ahnung von Bildbearbeitung haben und dann ein Foto hochladen, das dann evtl verzerrt dargestellt wird. Dann sinken die Flirtchancen nämlich wieder um den Faktor 5 😉

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