Wie erstellt man eine Bibliographie? Arten und Hinweise

Eins vorweg, jede Universität hat mittlerweile ihre eigene Zitiertechnik, ja, meistens hat sogar jeder Dozent seine favorisierte Technik. Eigentlich sollte es nicht schlimm sein, wenn man eine andere nutzt, aber bevor es schlechte Noten hagelt, sollte man immer nachfragen.

Die Faustregel für jede gute Bibliographie und die Quellenangaben lautet eher, dass man alle wichtigen Angaben in einer durchgehend (!) einheitlichen Reihenfolge niederschreiben sollte. Wer sich also eine Art der Quellenangabe heraus sucht, sollte auch dabei bleiben, es sei denn, es handelt sich um

Sondereditionen (s.u.). Eine ständig wechselnde Reihenfolge der Angaben kann teilweise zu Punktabzug führen. Wer eine Bibliographie erstellt, sollte außerdem darauf achten, dass alles richtig geschrieben ist,  auch wenn es müßig ist, bringt Korrekturlesen dahingehend viel. 

Bibliographie erstellen: So wirds gemacht!

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Deutscher Standard

Buch/Monographie

  • Autor Nachname, Autor Vorname Sachtitel (Auflage)*, Erscheinungsort: Verlag (Erscheinungsjahr)

Aufsatzsammlung/ Sammelband

  • Aufsatzautor Nachname, Aufsatzautor Vorname Titel des Aufsatzes in: Herausgeber Nachname, Herausgeber Vorname Titel des Sammelbandes, Erscheinungsort: Verlag (Erscheinungsjahr), Seitenzahlen des Aufsatzes
  • ! Verwendet man den gesamten Sammelband für seine Arbeit, dann kann man die Quellenangabe wie für eine normale Monographie angeben, diese besondere Technik bezieht sich nur darauf, wenn man aus einem einzelnen Aufsatz zitiert hat.

Zeitschriftenaufsatz

  • Autor Nachname, Autor Vorname Titel des Aufsatzes in: Zeitschrift, Jahrgang: Heftnummer (oder Erscheinungsdatum), Seitenzahlen des Aufsatzes

Internet

  • Autor Nachname, Autor Vorname ODER Name der Gesellschaft Titel des Aufsatzes (Datum der Online Veröffentlichung wenn vorhanden), Link (Datum des Aufrufes des Aufsatzes)

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international

Englische Quellenangaben sehen etwas anders aus als deutsche, zwar stört es die wenigsten, wenn man die Quellen nur ausführlich und einheitlich angibt, aber es macht schon Eindruck, wenn man sich den Ländern anpasst. Das kann sich auch lohnen, denn sowohl die britischen und vor allem die amerikanischen Quellenangaben sind sehr viel einfacher gestaltet, als die typisch umständlich deutschen Angaben.

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Fußnote oder nicht Fußnote

Eine Quellenangabe in der Fußnote erübrigt für Gewöhnlich das Erwähnen in der Bibliographie. Das sollte jedoch nur in wenigen Ausnahmen gemacht werden, da eine Bibliographie übersichtlich und in akademischen Arbeiten so gut wie immer obligatorisch ist. Fußnoten eignen sich dann, wenn es:

  • sich nur um ein kleines, einzelnes Zitat handelt, das weniger inhaltlich, als vielmehr in einer Aufzählung, zur Anschauung oder zum Stil beiträgt
  • es ein kurzer Essay ist, in dem sich nicht viele Zitate befinden

Ansonsten sollten Fußnoten nur für die Zitierkürzel verwendet werden, nicht aber für komplette Quellenangaben

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Sortierung

Wer immer alphabetisch vorgeht, kann eigentlich keinen Fehler machen, dabei sollte zu beachten sein, dass man bei mehreren Werken ein und desselben Autoren zwei Möglichkeiten hat:

  • nach Erscheinungsjahr sortieren
  • nach Titel sortieren

Eine weitere allgemeine Sortiertechnik ist die nach Textarten, so dass man Bücher, Zeitschriften und Internetlinks aufteilt und jeweils alphabetisch sortiert. Wenn man gerade einmal ein dutzend Links hat, sollte man das vermeiden, bei einer großen Anzahl kann es sich aber sehr wohl lohnen.

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Tipp bei Onlinequellen

Klingt blöd, macht aber bei vielen altmodischen Dozenten Sinn und vor allem Eindruck: wenn Sie ein Onlinebuch zitieren, versuchen Sie, die normalen Buchangaben heraus zu finden (Online Bibliothek, etc.) und setzen Sie nicht den Link, sondern die reguläre Quellenangabe zum Buch in die Bibliographie. Prüfen Sie jedoch, ob es sich um dasselbe Buch handelt. Das funktioniert natürlich nur bei 1:1 Onlineausgaben (gescannt), bzw. genauen Kapiteln im Netz und nicht bei Zusammenfassungen, etc.

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Sonstiges

  • Bei mehreren Autoren sollte man die Reihenfolge auf dem Original annehmen
  • Bei einem Editor (beispielsweise in einem Sammelband) wird ein (Ed.) hinter den Namen gesetzt, bei einem Herausgeber ein (Hrsg.)
  • Die Angabe der Auflage ist nicht an allen Universitäten notwendig (immerhin gibt das Erscheinungsjahr Aufschluss). Sie ist aber genau dann sinnvoll, wenn es sich nicht nur um einfache Nachdrucke handelt, sondern um erweiterte/veränderte Auflagen. Sie wird erst ab der zweiten Auflage angegeben, auch hier sollte man nachfragen, ob es nötig ist oder nicht.
  • Der Zusatztitels eines Buches kann, muss aber nicht mit hinein genommen werden
  • Bei der Bibel und auch bei anderen klassischen Werken ist es nicht zwingend, aber hilfreich, wenn man den Übersetzer mit angibt. Besonders bei textanalytischen Arbeiten, die sich insbesondere mit den genannten Werken beschaffen, sollte das unbedingt erwähnt werden. Man sollte auch beachten, dass Bibelzitate und viele klassische Philosophiewerke eine andere Zitiertechnik haben.

Schwierigkeitsgrad:  
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2 Meinungen

  1. Und wie macht man das mit der namentlichen Reihenfolge z.B. bei Namen wie Emil du Bois-Reymond? Lautet das danndu Bois-Reymond unter „d“oder Bois-Reymond, Emil du unter „b“oder ganz anders?

  2. Gabriel Finkelstein

    In diesem Fall, unter „d“. Er war kein Adeliger.

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