Viel zu wenig für den Abstiegskampf, in dem sich der HSV offensichtlich seit längerem befindet. Daher hätte ein Dreier mehr als gut getan. Im Endeffekt musste sich Thomas Doll allerdings bei seinen Jungs in der Abwehr bedanken, dass es überhaupt zu einem Zähler reichte. Diese badeten nämlich den Mist aus, welchen die Stürmer vorne verzapften. Rein gar nichts bekamen Sanogo & Co. auf die Reihe, weshalb die Rufe nach Verstärkungen in der Winterpause immer lauter werden. Denkt jetzt bitte nicht, dass der HSV in diesem Kick ohne Torchance blieb.
Bloß wurden diese leichtfertig und kläglich vergeben. Ebenso die Mainzer, deren Chancen jedoch hochkarätiger ausfielen, als die des HSV. So blieb es beim torlosen Unentschieden. Und der Betrachter des Spiels kommt um folgende Aussage einfach nicht herum: der Aderlass beider Teams im Sommer war einfach zu mächtig. „Glück“ dem HSV, dass in dem Kader zumindest dass Quäntchen mehr Qualität steckt. Schwer zu glauben, wenn hier von Tabellennachbarn (17. & 18.) gesprochen wird. Würden Statistiken die Spiele entscheiden, wie in etwa Zweikämpfe und Spielanteile, hätte der HSV auch heute wieder haushoch gewinnen müssen. Dem ist nicht so, weshalb der Trainer aller Fußballerherzen und sein Team dem Abstiegssumpf einfach nicht entrinnen können.
Immerhin stellte sich Thomas Doll auch wieder nach dem Spiel, vorbildlich hinter seine „elf“ Mannen. Im Sportstudio sagte er: „Ich stelle mich hier jetzt nicht hin und prangere die Spieler an“, wofür Doll einen Riesenapplaus kassierte. Außerdem stellte er klar, dass einige Bereiche, wie die Kaltschnäuzigkeit der Spieler vor dem Tor, definitiv ausbaufähig sind. Bernd Hoffmann und Dietmar Beiersdorfer stehen zudem weiterhin bedingungslos hinter ihrem Trainer. Hoffmann steht zu seinem Statement bzgl. der Pergamentpapier-Freundschaft und „Didi“ hat für die Trainerfrage nur noch ein müdes Lächeln offen.
Anscheinend sind es die Medien, die es dem HSV ebenfalls schwer machen möchte, wobei die sportliche Krise auch nicht von der Hand zu weisen ist. Es gilt, in den kommenden Tagen, diese undankbare Verunsicherung aus den Knochen zu bekommen. Eigentlich gastieren die Bayern am kommenden Samstag daher gerade zum rechten Zeitpunkt in der AOL-Arena. Zu verlieren gibt es eh nichts und die Motivation steigt von alleine an die 200 %. Obendrein hat der HSV die Bayern in der letzten Saison 2-Mal geschlagen. Warum also nicht wieder für den nächsten Coup sorgen? Mich würde es freuen, der HSV Heimfluch wäre vorerst beendet und die Aufholjagd könnte eingeläutet werden. Andererseits wäre ich vor dem Spiel gegen den Rekordmeister mit dem Ergebnis des gestrigen Tages äußerst zufrieden.
extrem auffällig finde ich, wie beim hsv das kombinationsspiel unter den abgängen und der verletzungsmisere gelitten hat. habe am samstag zwischen konferenz und dem hsv-spiel gezappt. da ist mir gerade bei jarolim aufgefallen, dass der ja keinem seiner mitspieler so recht über den weg zu trauen scheint. warum sollte er sich sonst dem direkten pass so verweigern und sich ständig im dribbling verfransen?