Auto putzen – des Deutschen liebstes Kind

Es ist Samstag, Zeit das Auto zu putzen. Da wird poliert, gesaugt und geschrubbt bis auch der letzte Dreck aus den Felgenritzen gekratzt ist und alles tadellos blitzeblank strahlt.

Auto putzen – Wenn das Putzen zum Vergnügen wird

Man kann es kaum fassen, jeder Fünfte empfindet beim Auto putzen sogar Spaß. Während die Meisten ihr Auto in der Waschstraße waschen lassen, legen etwa 80 Prozent bei der Innenreinigung selbst Hand an und würden es wahrscheinlich auch für die Außenreinigung tun, wenn das Waschen per Hand nicht gesetzlich verboten wäre und mit einem saftigen Strafgeld geahndet werden würde.

Die Freude am geputzten Auto brachte den Waschanlagenbetreibern zu Bestzeiten einen jährlichen Branchenumsatz von 1,5 Milliarden Euro ein. Seit steigenden Benzinkosten und der Wirtschaftskrise ist das samstägliche Auto putzen jedoch zu einer spärlichen Versammlung vereinzelter Waschfans zusammengeschrumpft.

Das Auto – des Deutschen liebstes Kind

Das Auto putzen muss schon sein, denn des Deutschen liebstes Kind will gehegt und gepflegt werden.  Des Deutschen liebstes Kind? Ja spinn, die denn? Tatsache ist, dass das Auto für viele Deutsche mehr ist als ein Fortbewegungsmittel ist. Kaum ein anderes Objekt bindet laut Auto Ratgeber Männerherzen stärker an sich als motorisiertes Metall auf vier Rädern.

Während die Franzosen sich über Essen und Mode definieren, tun es die Deutschen übers Auto. Mehr als Gartenzwerg und Bratwurst liegt den Deutschen ihr fahrbarer Untersatz am Herzen.  Des Deutschen liebstes Kind zeigt nicht mehr nur Statussymbol, sondern steht für Charakter, Stärke und Lebenseinstellung. Die Frage „Was fährst du?“ wird in weiten Teilen Deutschlands gleichgesetzt mit „Wie lebst du?“. Naja, dreckig auf jeden Fall nicht.