Die lieben Flugbegleiter

Ich habe mich schon immer gefragt, wie richtig dicke, um nicht zu sagen: fette, Leute in eine normale Boing passen und sich in den gar nicht so breiten Sitz der Economy Class quetschen. Als ich auf meinem Platz sass, natürlich wie auf langen Flügen immer am Gang, und im Filmprogramm blätterte, ahnte ich es schon. Ich sah einen äußerst korpulenten Mann auf mich zu stampfen, und als er nicht weiterging, wußte ich es: Er wird in der Reihe neben mir sitzen. Recht hatte ich. Auf den Mittelplatz zwängte sich der übergewichtige Araber und ließ mir so gut wie keine Bewegungsmöglichkeiten mehr.
Als gewisse Körpermasse sich unter der Armlehne auf die Hälfte meines Sitzes schummelte, sagte ich nichts. Aber als ich praktisch keinen Platz hatte, zu essen, weil ich halb dem Oberkörper auf dem Gang hing, wo aber auch reger Durchgangsverkehr herrschte, hatte ich die Nase voll. Ich erspähte einige freie Sitzplätze, flüchtete unauffällig auf einen anderen Platz. Schlimmer kann s nicht werden, dachte ich. Tja, und was kommt in solchen Momenten: Es wurde schlimmer.
Kaum hatte ich mich hingesetzt schwoll eine fiese Fahne von meinem hinteren Sitznachbarn nach vorn. Ich erdreistete mich, meinen Sitz nach hinten zu machen, als der Kerl anfing, mit den Beinen so penetrant zu wippen, dass ich echt genervt war und ihn nett und freundlich fragte, ob er das vielleicht lassen könnte. Ein Fehler: Der gute betrunkene Herr (natürlich Brite) wollte sich wohl von einem Mädel nichts sagen lassen und ging dazu über, mich zu beschimpfen. Schließlich sei ich Schuld, dass sich sein Whiskey auf seine Hose ergossen hätte. Die vermummten Damen von überall nebenan gucken ängstlich oder irritiert. Doch als ich loslegte, um diesen Mann so niederzuputzen wie er es mit mir versucht hatte, waren alle Augen auf mich gerichtet. Wohlbemerkt war ich auf einem Flug nach Dubai.
Der Flug ging irgendwann zu Ende – meine Nerven waren an dem gleichen Punkt angelangt. Leider waren die Strapazen noch lange nicht vorbei. Nach 9 Stunden auf dem Flughafen in Dubai (ein Traum) sass ich auf dem nächsten Flug nach Hamburg in der ersten Reihe mit extra viel Beinfreiheit. Ich hatte nicht bedacht, dass die erste Reihe meist für Kinder reserviert ist … Nur so viel: Ich dachte, es kann nicht mehr schlimmer kommen. Und , was kam? Genau, es kam wirklich nicht schlimmer. Das Kind neben mir schlief, schmiss nicht mit Essen und sabberte mir auch nicht auf die Hose. Danke! So kann ich wieder beruhigt fliegen.

4 Meinungen

  1. Hallo Britta!OH JE!!!Boing schreibt sich Boeing…LG

  2. Nette Story,Sicher habe Sie recht, dass so ein Erlebnis keine Freude macht. Was ich nicht versehe, wenn ich 188, 93 Kg, falls ich mal Übergepäck haben sollte, dafür zahlen muss, während mein Nachbar mit 150 Kg zum Normaltarif fliegt. Darüber sollten die Fluggesellschaften mal nachdenken.LGGerd Kebschull >aboutMe>

  3. Schwierig, aber die Fluggesellschaft kann ja auch korpulentere Menschen beim Check-in nicht diskriminieren.

  4. Wer eine Reise tut hat gute und schlechte Sachen zu berichten.Ich hoffe es war dein einziger Negativer Trip.Wie hat Dir Australien gefallen ich hoffe doch es war super.Viel Erfolg weiterhin mit deinen Touren.Gruss Karl.

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