Foodwatch hilft gesunder Ernährung ein Stück weiter
Die Damen und Herren bei Foodwatch sind darum bemüht, die Lügen der Werbeindustrie auf zu decken, die seit Jahren dafür sorgen, dass die gesunde Ernährung an viel versprechenden, aber wenig haltbaren Produkten krankt. Dabei ist die Organisation vom Staat unabhängig und finanziert sich aus Spenden, ein Garant dafür, dass kein Produkt aufgrund wirtschaftlicher Notwendigkeit heimlich unter den Teppich gekehrt wird, wenn es um die Kritik geht. Denn auch Statistiken und Ergebnisse werden teilweise durch Marketingkampagnen finanziert udn finden daher auch nur das, was sie finden sollen – beispielsweise die unglaubliche Wirkung von Verdauungsjogurts.
Wie bereits 2009 und 2010 wird auch dieses Jahr ein Goldener Windbeutel 2011 ausgezeichnet, der Preis geht an die größte Werbelüge, bzw. den größten Etikettenschwindel, was die Gesundheit des Produktes angeht. Darüber durfte sich schon der Monte Drink (2010) und Actimel von Danone (2009) freuen. Das Interesse an der Aktion wächst, während 2009 noch ca. 35000 Menschen abstimmten, waren es 2010 mit ca. 80000 Stimmen mehr als doppelt so viele.
Goldener Windbeutel 2011 – Die Nominierten
Spreewaldgurken, die laut Werbung traditionell her gestellt wurden, aber eigentlich künstliche Zusatzstoffe und Laufbandherstellung bieten, das Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen von Kühne ist nur ein Marketingtrick, der teurer, als die anderen Fabrikprodukte ist.
Die zuckrigen Nimm 2 Bonscher von Storck versprechen schon seit Jahren Vitamine über Vitamine für Kinder, die davon sowieso genug bekommen, aber gut und gerne auf den Zuckergehalt verzichten könnten. Lieber einen Apfel essen.
So ein gut laufender Darm ist ja eine feine Sache, schade nur, dass Activia außer den Geldbeutel wenig erleichtert, denn der Danone Verkaufshit ist nicht wirksamer, als jeder andere Jogurt – nur sehr viel teurer.
Die sportliche Milchschnitte von Ferrero will uns schon seit Ewigkeiten weismachen, dass die Mischung aus fettiger Zuckercreme und geschmacklosem Biscuitteig gesund ist und fit macht. Dabei wäre selbst ein Stück Torte gesünder und auch geschmacklich lohnender.
Zu guter Letzt die „leckeren“ Ferdi Fuchs Miniwürstchen von Stockmeyer, echte Füchse würden sich an diese ungesunden und total versalzten Snacks nicht heran wagen, also liebe Kinder – Finger weg und lieber eine Geflügelwiener vom Fleischer mampfen.
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Abstimmen
Bis zum 16.6.2011 können Sie für die dreisteste Werbelüge entweder direkt bei Foodwatch oder hier abstimmen, der Goldener Windbeutel 2011 „Gewinner“ wird dann feierlich mit dem Preis ausgezeichnet und darf sich danach in der Ecke schämen.
Für weitere Informationen zur gesunden Ernährung, Lebensmittelüberprüfungen und Werbelügen können Sie auch noch einen Blick auf foodwatch.de werfen.
Hmm…
Bei einem Blog mit Namen „Kunst des Kommerz“ hätte ich eine etwas differenziertere Sichtweise der Verpackungsgestaltung und Werbung erwartet. Die lohnt sich nämlich insbesondere im Zusammenhang mit Foodwatch, die auch bei der diesjährigen Wahl wieder Willkür und Polemik haben walten lassen. Einen Kracher hatten wir erwartet, doch dann gab’s wieder nur die üblichen Verdächtigen aus der Trümmerkiste. Ein aufgedeckter Skandal? Fehlanzeige. Einleuchtende Argumentationen? Von Wegen. Die Nominierungen sind ein Beweis dafür, dass Foodwatch das Ziel erreicht hat, sich selbst überflüssig zu machen – ob aus eigener Kraft, sei dahingestellt.
Ein detailliertes Review der Vorwürfe gibt es hier: http://stenographique.wordpress.com/2011/05/17/abgespeist-foodwatch-schafft-sich-selbst-ab/