Was Angestellte von Ihren Vorgesetzten erwarten: Sind Sie ein guter Chef?

Wer „Vorgesetzter“ ist trägt eine große Last: Es gilt, nicht nur die täglichen Aufgaben zu bewältigen, sondern auch noch die Supervision zu übernehmen und dabei menschlich zu bleiben und dennoch für perfekte Abläufe zu sorgen.

Dabei ist es fast egal, ob man in einem jungen Unternehmen arbeitet, das bezüglich der Hierarchien Entwicklungen unterworfen ist, oder ob man sich in relativ festen Strukturen arbeitet, die man oft in größeren Unternehmen vorfindet. Zum Vorgesetzten sind die Wenigsten geboren, die meisten Menschen werden irgendwann dazu gemacht.

Für beide Gruppen gilt es, sich regelmäßig selbst zu kontrollieren und sich zu fragen: Was erwarten meine Angestellten und kann ich diese Erwartungene erfüllen?

Wann ein Vorgesetzter seinen Angestellten imponiert

Wer in einer übergeordneten Position ist, trägt Verantwortung für andere. Gerne wird diese allerdings wieder nach unten abgegeben. Das ist einfach, aber nicht loyal und kostet Beliebtheit. Es ist ein Irrglaube ohne Rückendeckung seiner Angestellten gute Arbeit leisten zu können. Die Abhängigkeit ist beidseitig. Denn warum sollte jemand der in einem Angestelltenverhältnis steht für seine Führungskraft motiviert arbeiten, wenn er von ihr enttäuscht ist?

Was Angestellte also von Ihrem Chef erwarten ist eine ziemlich lange Liste, immerhin erwartet umgekehrt dieser ja auch eine ganze Menge und noch mehr von seinen Angestellten. Eine der wichtigsten Erwartungen ist, dass die Führung auch Präsenz zeigt. Das bedeutet nicht permanente Anwesenheit und Kontrolle, aber man sollte seine Vorgesetzten schon kennen und ab und an auch die Möglichkeit bekommen mit ihnen zu sprechen. Bei kleineren Firmen ist das kein größeres Problem aber je größer das Unternehmen, desto rarer machen sich Führungskräfte. Manchmal kennt das Personal vielleicht gerade noch deren Namen und hat somit auch keinen Bezug zu ihnen.

Da zu sein für seine Angestellten und Interesse an Ihnen zu zeigen hat mit Respekt zu tun und davon sollte sich niemand frei machen. Zuzuhören und Fragen ernst zu nehmen und zu beantworten ist auch Chefsache und sollte nicht delegiert oder umgangen werden. Damit verliert ein Vorgesetzter an Glaubwürdigkeit. Anerkennung mit Bonuszahlungen oder anderen materiellen Vorzügen auszugleichen ist nett, aber persönliche Worte motivieren oft noch zusätzlich und werden insgeheim auch von Angestellten erwartet. Der Effekt ist dann ein ganz anderer.

Wie ein Vorgesetzter Motivation fördern kann

Natürlich gibt es Hierarchien in einem Unternehmen und die Entscheidungen werden nun mal in den oberen Etagen gefällt. Allerdings ist es sinnvoll und kommt mit Sicherheit auch gut an, Mitarbeiter einzubeziehen, wenn sich eine Gelegenheit dazu bietet. Niemand wird gerne übergangen. Ab und zu Meinungen und Ideen seiner Angestellten einzuholen, kann für beide Seiten von Nutzen sein.

Was Mitarbeiter noch an Ihren Führungskräften schätzen ist eine positive Form von Unterstützung und Begleitung. Zu viel Druck kann oft das Gegenteil von dem bewirken, was Vorgesetzte eigentlich erreichen möchten. Gute Gespräche, die geprägt sind von Offenheit und Verständnis bewirken da mehr. Leistung lässt sich eben nur selten erzwingen.

Angestellte wünschen sich auch mehr Vertrauen und weniger Kontrolle. Wie ein Vorgesetzter damit umgeht, hängt viel von den Erfahrungen ab, die er gemacht hat. Trotzdem sollte er seine Mitarbeiter nicht so einengen, dass Sie nicht mehr frei arbeiten können. Die gute Dosis Freiheit am Arbeitsplatz motiviert und steigert oft die Leistungen. Zu viele Vorgaben und Einschränkungen fördern stoisches unkreatives Arbeiten. Wer nur noch ausführt und dabei nicht mehr nachdenken muss ist in kürzester Zeit frustriert. 

Die Liste der Erwartungen von Angestellten an Ihre Vorgesetzten lässt sich sicher noch verlängern, das Wesentliche ist hiermit allerdings bereits gesagt. Materielle Werte sind nur bedingt wichtig, weil eine Gehalterhöhung auch nicht glücklich macht, wenn der Vorgesetzte keine der Erwartungen erfüllen kann.

Weiterführende Links

Frag-einen-anwalt.de: Ein Arbeitnehmer erstellt regelmäßig Vorträge für seinen Vorgesetzten, dieser hält sie und gibt die Hilfe nicht an. Ist das erlaubt?

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