Mügeln (im nächsten Duden als Verbkurzform von „Inder jagen“ zu finden)

Linksorientierte Stimmen rufen die Wiederauferstehung Adolf Hitlers in der Person der Schläger aus Mügeln aus. "Ausländer raus", "Deutschland den Deutschen" und die Nummer mit dem nationalen Widerstand sind diesen Mitbürgern hinreichende Hinweise für einen rechtsextremen Hintergrund der Verfolgungsjagd.

Konservative und rechte Vertreter, sowie der Bürgermeiser relativieren und sagen: "Na ja, durch die ganze Stadt gejagt. Die Pizzeria ist gerade mal 30 Meter vom Festplatz entfernt." Und negieren damit die Todesangst, die gebräunte Menschen im Städtchen Mügeln erlitten haben. "Sollen sich mal nicht so anstellen, so weit war es ja auch nicht bis zum Singh in der Pizzabude."

Linksorientierte Stimmen, sowie alle Bürger, die einigermaßen auf dem Boden der FDGO stehen, können kaum glauben, dass eine derartig zynische Betrachtungsweise überhaupt ernsthaft geäußert wird. Genauso wenig können diese Menschen glauben, dass tatsächlich und ernsthaft Verniedlichungsversuche, bzw. Versuche der Schuldumkehr formuliert werden. Sollen doch die betroffenen Polizisten aussagen, was sie wollen, wir erklären das einfach mal zur Lüge, schließlich haben die Apothekerin aus Sebnitz, sowie der Ermyas M. auch gelogen. Ach, die lügen doch alle, diese Nichtdeutschen und deren Gefolgsleute.

Darin besteht übrigens das nächste Problem. Gefolgsleute sind all diejenigen, die einen rassistischen Hintergrund nicht direkt ausschließen. "Ja ja, und alles nur, weil wir den Krieg verloren haben." Das ist tatsächlich ein häufig zu hörender Spruch in der Szene. Denkenden Menschen dreht sich der Magen auf links, wenn sie sowas zur Kenntnis nehmen müssen.

Konservative und rechte Vertreter beschweren sich auch regelmäßig darüber, dass rechtsradikale Angriffe auf Ausländer stets als solche gebrandmarkt werden, während Angriffe von Ausländern auf Deutsche längst nicht diese Aufmerksamkeit in den Medien erhalten. Hierin mag man zunächst in der Tat einen Widerspruch entdecken. Allerdings ist es bei näherer Betrachtung ja nicht so, dass Straftaten von Ausländern gegen Deutsche nicht etwa nicht strafrechtlich verfolgt würden. Sie erhalten halt bloß nicht die gleiche mediale Aufmerksamkeit.

Da sage ich: Na und? Wir sind nun einmal Deutsche in Deutschland und müssen aufgrund der nicht zu verleugnenden Vergangenheit und den Gruppierungen, die sich dieser immer noch verbunden fühlen, sensibel mit allen radikalen Themen umgehen. Das ist für mich keine Bürde, sondern eine Frage der Ehre!

10 Meinungen

  1. warum sollen arme Inder den Kopf hinhalten nur weil die deutsche Politik nicht in der Lage ist, den Osten mit Arbeit zu versorgen. Konzerne verdienen sich dumm und albern und der Prolet schaut in die Röhre. kein Wunder das in dieser Situation der Sündenbock in Form von Ausländern gesucht wird. Menschlich, moralisch totaler Schwachsinn, die armen Kerle haben eh nicht viel zu lachen. gebt allen Arbeit mit Mindestlohn und noch was Oben drauf, die haben keine Zeit andere Menschen durch die Stadt zu jagen.

  2. Ich finde Hetze auf Ausländer generell falsch, aber daß wir ein Problem damit haben, steht fest. Es mag sein daß sich dieses Problem auf Politscher Ebene lösen lässt, aber solange sind die Bürger mit diesem Problem allein gelassen und das wir den Krieg verloren haben, heißt gar nichts. Es sind von jeder Nation dieser Erde schon Kriege verloren worden, aber immer wieder daran erinnert werden nur die „bescheuerten“ Deutschen! Wer hat denn seine Ur-Bevölkerung mit Fleckfieber Decken verseucht und dezimiert? Als dann nur noch ein kleiner Haufen übergeblieben war, sind diese armen Menschen in lebensfeindliche Gebiete gekarrt worden und mit Ihrem Schicksal allein gelassen worden? Diese Gebiete werden heute noch ganz wichtig „Reservate“ genannt. Erstmalig wurden 1838 von der US-Armee die Cherokee-Indianer vor ihrer zwangsweisen Umsiedlung in Lagern gefangengehalten. Diese Maßnahme wurde vom Präsidenten Andrew Jackson angeordnet, um den Indian Removal Act durchzusetzen. Die Cherokee erinnern sich noch heute an den ?Trail of Tears? ihrer Umsiedlung. In anderen Ländern werden diese Orte „Internierungs-Lager“ genannt, oder „Konzentrations-Lager“! Nach dem Angriff auf Perl Habour, hat die Amerikanische Regierung die in Amerika lebenden Japaner in KZ’s gesperrt. Die Russen haben auch eine lange KZ-Geschichte. Ja selbst die Britten sind nicht unschuldig. Der Begriff ?concentration camp? (Konzentrationslager) wurde danach vom Militär Großbritannien benutzt, um die im zweiten Burenkrieg (1899-1902) angelegten Lager zu beschreiben. Frauen und Kinder der Buren sowie Afrikaner, die im Burengebiet lebten, wurden in Lagern in Südafrika zusammengetrieben. Obwohl diese Lager keine speziellen Vernichtungslager waren, bedingten die schlechte Ernährung sowie die schlechten hygienischen Verhältnisse eine hohe Sterblichkeitsrate. Hier starben etwa 26.000 Frauen und Kinder der Buren sowie Afrikaner. Was ich im Allgemeinen damit ausdrücken will ist, im Laufe der Geschichte haben alle Nationen vieles sehr unmenschlich und subtil gelöst, nur die Deutschen büßen immer noch für die Taten Anderer Generationen. Und das finde ich unfair! So langsam ist gut mit den ewigen „Kraut-Geschichten“. Wir sind ein Volk von Büssern geworden und wenn es um Humanitäre Hilfe geht, sind wir die ersten. Trotzdem werden wir immer noch als „Nazis“ beschimpft, sobald sich Dinge ereignen in den Ausländer verwickelt sind. Ich denke mal die Menschen in diesem Dorf wollen nicht in einem Atemzug mit Hoyaswerda genannt werden. Da sich die Übergriffe von deutschen auf Ausländische-Mitbürger in der Pesse wohl besser machen als die sehr häufigen Übergriffe von Ausländern auf deutsche Mitbürger!Ich bin kein NAZI, nur ein selbständig denkender und reflektierender Deutscher Staatsbürger!

  3. Ich finde es sehr gut, daß Sie, als offenbar Linksdenkender, höchst pathetisch an die Ehre appellieren! Mit lauem Lamento kommen wir heute nicht voran. Wir Deutschen haben den Pathos lange Zeit gescheut, weil Hitler ihn so sträflich mißbraucht hat. Das hat uns in unserer Ausdrucksfähigkeit fatal beschnitten. Nein! ich glaube mit Bestimmtheit, daß es markiger Worte bedarf, um diesen verirrten rechten Schafen den rechschaffenen Weg zu weisen: Ein Deutscher, der soetwas wie Rechtschaffenheit und Menschlichkeit fühlt, sollte eigentlich nicht so tief sinken, daß er sich aus einer dermaßen zahlenmäßigen Übermacht heraus an UNSEREN GÄSTEN vergreift. Ja, wissen den diese Verirrten Deutschlinge (deutsch darf man sie gar nicht nennen!) nicht, welch ein hohes Gut des GASTRECHT ist. Wir Deutschen sollten unseren ganz eigenen Stolz haben, so wie unseren französischen Brüder z.B., denen Pathos nie fremd war. Und dazu gehört auch, daß man das GASTRECHT hoch hält!! Wer aus niederer Eifersucht – nur weil eine deutsche Frau mit Indern flirtet – jahrhunderte alte deutsche Tugenden verrät (und das GASTRECHT ist eine solche Tugend!), entehrt sich selbst und verliert dabei sein eigenes Gesicht.Wir sind das Volk, welches Goethe, Bach, Mozart, Einstein, Marx und viele kulturelle und geistige Errungenschaften in die Welt gebracht hat. Wir waren diejenigen, welche großmütig viele verfolgte Hugenotten aufnahmen (und wir wurden dafür überreichlich belohnt, indem wir wirtschaftlich florierten)!Ja ist euch eigentlich bewußt, wie tief uns die Nationalsozialisten haben sinken lassen? Seht ihr nicht, in welchen stinkenden Morast sie unsere Nation gezogen haben?Was diese dummen Deutschlinge da in Sachsen verbrechen, schadet unserem Land imens. In Wahrheit handelt es sich hier nicht um Patrioten, sondern um Hooligans, die alles mit Füßen treten – auch die deutsche Ehre und Tradition.Ich glaube, daß es Zeit wird, daß die Polizei hier schärfer durchgreift. Sie muß zum Ersten wesentlich schneller zum Einsatzort kommen und zweitens gegen rechte Randalierer rigoroser durchgreifen. Ich glaube auch, daß wir Gesetzesverschärfungen brauchen, die erlauben, diese Leute länger zu verwahren. Sie sollten aber nicht einfach weggeschlossen werden, sondern, sozialpädagogisch begleitet, auf den rechten Weg geführt werden. Ich finde, daß eine solche Haft möglichst ein schönes Erlebnis sein sollte: Mit einer gewissen Strenge/Härte, aber auch mit Verständnis, vor allem aber mit der Möglichkeit, daß sich diese verirrten Geister verwirklichen können und am Ende soetwas wie Wertebewußtsein und Selbstwertgefühl mitnehmen.Ja, ich überlege in diesem Moment, ob linke Interlektuelle nicht wahres Deutschtum neu definieren sollten – jedoch bei gewissem geistigem Anspruch, wie wir ihn bei den deutschen Humanisten finden. Ohne selbstgerecht zu sein, können wir auf diese geistige Tradition durchaus stolz sein.

  4. .Ich habe an nichts und niemanden appelliert, sondern lediglich meine eigene Einschätzung zum Besten gegeben. Ich bin auch weder links noch rechts, ich verabscheue jede Art von Einseitigkeit..Ansonsten ist mir Ihre triefende Ironie natürlich nicht entgangen. Ich frage mich indes, inwieweit Ihr Beitrag denn nun konstruktiv sein soll. Denn wäre er das nicht, wäre er ja völlig nutzlos..

  5. Ich muß noch ergänzend mit dem Eingangsartikel dahingehend akkordieren, daß Schuldbekenntnis durchaus mit Stolz und Ehre zu vereinbaren ist. Ich persönlich BIN stolz auf unsere Geistesgeschichte. Daß ich unsere schweren Verfehlungen ab 1933 nicht vertusche, gehört absolut dazu, weil nämlich Wahrhaftigkeit und Demut als wichtige Tugenden dazu gehören. Wer diese Tugenden verleugnet, besitzt keine rechte Ehre, weil zur Ehre immer auch Edelmut gehört. Der alte Begriff der Ritterlichkeit z.B. beinhaltet unbedingt auch Fairnis: Man schlägt nicht hemmungslos auf Schwächere und zahlenmäßig Unterlegene ein, ohne sich selbst in den stinkenden Morast der Niedertracht zu ziehen!Man kann sich sozusagen – nicht ohne Stolz – an die Brust schlagen, um die eigenen Verfehlungen zu bekennen. Man muß es sogar, um sein Gesicht zu wahren – weil man bei der Lüge eben nichts gewinnt. Das sind alte Zeichen, an die wir uns wieder erinnern sollten. Noch heute betet man in katholischen Gotteshäusern „durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld“ und bittet Gott um Vergebung. Das haben deutsche Ordensritter, bei all ihrem Stolz auch getan. Und es waren aufrechte Ritter dabei, auch wenn der deutsche Orden nicht immer Segen über die Welt gebracht hat.Nicht Großmauligkeit ehrt einen Menschen, sondern Edelmut und dazu gehört auch Demut. Nochmal zu diesen sächsischen Deutschlingen: Die sind von dem Ideal der Ritterlichkeit verschieden, daß sie sich eigentlich im Wald verstecken müßten. Ironischerweise will ich noch hinzufügen, daß sie bitte keine Eichenwälder aufsuchen müssen, weil diese Bäum in Sachen deutscher Patriotismus zu hoch besetzt sind.Jetzt ist vielleicht klarer, worin wirkliche Ehre besteht …AHA, jetzt entdecke ich die Anwort des hiesigen Vorschreibers: Inwiefern bin ich konstruktiv? Nun, ich experimentiere mit kulturkonservativen, zutiefst traditionellen deutschen Klischees (niemand kann ganz ohne Klischees interlektuell existieren!). Sie haben mich dazu inspiriert, indem Sie den langezeit verstaubten Begriff der „Ehre“ verwendeten. Ich bringe nun die Vokabeln „Edelmut“, „Ritterlichkeit“ ect. ein. Was will ich damit erreichen? Ich möchte Antworten andenken, die eben nicht lau sind, und damit langweilig. Außerdem möchte ich Werte in plakativer Form wieder neu aufleben lassen. Und ich möchte, indem ich in jahrhunderte alte Kisten greife, eine Form von Nazischelte probieren, die den Faschopathos blaß erscheinen läßt. GASTRECHT als eines URDEUTSCHEN EHRENCODEX – das ist genau das Gegenteil von Fremdenfeindlichkeit.Ritterlichkeit wäre übrigens eine gute Anregung für die viel geforderte Zivilcourage. Es ist eben unehrenhaft, zu meinen, es ginge einen nicht an, wenn ein anderer zusammengeschlagen wird.

  6. „Da sage ich: Na und? Wir sind nun einmal Deutsche in Deutschland und müssen aufgrund der nicht zu verleugnenden Vergangenheit und den Gruppierungen, die sich dieser immer noch verbunden fühlen, sensibel mit allen radikalen Themen umgehen. Das ist für mich keine Bürde, sondern eine Frage der Ehre!“Abgesehen davon, dass sich hier zumindest im Ansatz rassistische Denkstrukturen abzeichnen (Erbsünde): Das Problem der Vergangenheit lautete gezielte Gewalt gegen Unschuldige, menschenverachtender Rassismus und allgemein Gruppenfeindlichkeit.Demzufolge ist es unlogisch, Rassismus und Feindlichkeit gegen Deutsche auszusparen oder zu ignorieren. Beispiele dafür gibt es inzwischen reichlich, dass sie von den Medien oft totgeschwiegen werden, ist beschämend und skandalös. Deutsche sind nicht Menschen 2. Klasse.Außerdem werden viele Linke nicht müde, sich von der eigenen Nation zu distanzieren, das Deutschsein als Verfassungspatriotismus zu deuten und völkisches Denken zu kritisieren. Wenn es aber um die Vergangenheit geht, sind die Deutschen plötzlich wieder ein Kollektiv, dass sich seiner Vergangneheit schämen muss, und sich über Abstammung definiert. Ziemlich unglaubwürdig, oder?

  7. .Ich schalte mich nochmal kurz ein. Der ein oder andere scheint meine Formulierung mit der Ehre falsch verstanden zu haben..Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass ich es für eine Selbstverständlichkeit, gar eine Frage der Ehre, halte, dass wir uns in Deutschland offensiv dem Problem Rechtsradikalität stellen und es möglichst lösen müssen..Ich halte nichts von den Jammerlappen, die immer herumweinen, wie ungerecht Deutschland doch behandelt würde und dass der Krieg doch schon lange vorbei sei und dass trotzdem alle immer noch auf uns herumhacken und was haben wir überhaupt mit Hitler zu tun und Ausländer hauen ja auch Deutsche und und..

  8. Ich denke, dass die Frage nach einem zeitgemäßen deutschen Patriotismus nicht mit der Menschenjagd in Mügeln verbunden werden sollte. Die Täter sind vermutlich ähnlich wie bereits in anderen Fällen nicht in der Lage ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen und machen dafür etablierte Politiker und Menschen aus anderen herkunftsländern verantwortlich. Somit trifft es zu, wenn man sagt, dass Gewalt die letzte Zuflucht des Unfähigen ist. In Müngeln scheint es ca. 50 unfähige Personen zu geben, die ihre eigene Überflüssigkeit mit Gewalt gegen Inder zu übertünchen versuchen.Patriotismus dagegen bedeutet meiner Meinung nach sich für Werte und Interessen der Allgemeinheit und nicht seine eigenen, privaten in der Öffentlichkeit einzusetzen (Bsp. ehrenamtliche Arbeiten usw.).Die Täter von Müngeln haben damit unabhängig von der Art und Weise der Berichterstattung in den Medien nichts zu tun!

  9. Ich finde es ziemlich daneben, wie weit Sie sich mit Ihren „Analysen“ aus dem Fenster lehnen, bevor überhaupt klar ist, was in Mügeln tatsächlich passierte. Anscheinend haben Sie nicht das Interview mit dem indischen Besitzer der Pizzeria gelesen, wo er sagt, daß er in diesem Ort nie zuvor Probleme mit Rassismus hatte. Richtig gelesen, Herr Petereit. Der Mann hatte zuvor keinerlei rassistische Probleme in Mügeln und dies mit dunkler Hautfarbe. Mitten im finsteren Osten.

  10. Anscheinend hat Torben das Interview nicht genau gelesen. Richtig: „zuvor“ hatte der indische Betreiber keinerlei Probleme und es ist auch noch nicht klar ob die Täter Mitglieder rechtsgerichteter Organisationen sind oder denen nahestehen. Sicherlich ist Rassismus auch nicht etwa nur in Ostdeutschland verbreitet, sondern ein weltweites Phänomen. Trotzdem, selbst wenn die Täter von Müngeln (oder aus den Nachbarorten) nicht dem Rechtsextremen politischen Spektrum zugehörig sind, ist es erschütternd wie ein Haufen offenbar angetrunkener und frustrierter Idioten seine Freizeit verbringt!

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