(Foto: Buch-Cover „Kampf dem Terror – Kampf dem Islam?“)
HAMBURG (ots) Peter Scholl-Latour hält nur noch wenig vom TV. Der ZEIT sagt der 82-Jährige: „Ich gehe inzwischen nicht mehr in Talkshows. Da sitzen ein weinender Palästinenser und ein Israeli, der mit heiligem Zorn dagegenhält. Niemand will mehr ein Argument hören. Das ist nicht mehr mein Fernsehen.“ Auf sachliche Analysen kommt es im Fernsehen nicht mehr an, meint der Nahost-Experte. Parteilichkeit und Oberflächlichkeit prägen die Politsendungen. Auf der Strecke bleibt dabei der Zuschauer.
Wo der Mann recht hat, da hat er Recht und gewusst hat Scholl-Latour das Meiste meistens schon vorher und das auch noch besser. Aber keine Angst, wer nun glaubt es wäre schon ein Nachruf fällig, der irrt. Derzeit bereitet Scholl-Latour eine Reise in den Iran und nach Afghanistan vor. Nur auf Bergtouren zu Stammesfürsten und Warlords will der Mann in Zukunft verzichten, aber es gibt ja E-Mail und zur Not den Pony-Express.
Gerade zum Libanondebakel hätten ein paar latoursche Provokationen die Hofberichterstattung der Mainstream-Medien angenehm gestört. Die öffentliche Wahrnehmung des Dramas würde der alte Rüpel zwar nicht mehr maßgeblich beeinflussen, aber zumindest zur Düpierung der enervierenden Sonn- und Donnerstagsmoderatösen hätte es doch gereicht.
Das Schlachtfeld der Zukunft sieht Peter Scholl-Latour überigens im von Nato, China und Islam bedrängten Russland. In der am 28.06. 2006 gesendeten ARD-Dokumentation „Russland im Zangengriff“ stellte er der Ex-Supermacht die, wie von ihm erwartet, düstere Prognose.
Ob man Scholl-Latours Standpunkte immer teilen kann, bleibt offen, aber er hat wenigstens noch solche.
Die Chefarztfrau
Ich hatte mich auch schon gefragt, was Herr Scholl-Latour zurzeit so treibt. Apollon verwies in einem Kommentar, auf eines seiner wenigen (vielleicht sein einziges?) Interview zur aktuellen Lage.
@ Stefan Bruhn,Danke für den Link zum PSL-Artikel…..Womöglich sollten wir mal eine PSL-Skala für übellaunige Talk-Show Gäste ins Leben rufen…….Grüße
Ich glaube gar nicht das PSL übelaunig ist, nicht von Natur aus. Allerdings dürfte ihn die schlechte Laune überfallen, wenn er sich ein Studio mit den üblichen verdächtigen Talkshowgästen teilen muss. Und außerdem, er hat meistens alles schon immer vorher gewußt (in 50 Jahren Reporterkarriere hat man schließlich schon mal irgendwie alles irgenwann gesagt…) – wurde bloß nicht Ernst genommen, sonst wäre die Welt ein besserer Planet und das ist der Hauptgrund für seine schlechte Laune. Er vermisst einfach Einsicht und Dankbarkeit für seine Expertise!
>>>Er vermisst einfach Einsicht und Dankbarkeit für seine Expertise! <<<Da geht es ihm wie mir, obwohl mir tätige Dankbarkeit schon genügen würde…Einsicht ist was für erwischte Straftäter und Dekoltees.Peters Übellaunigkeit ist allerdings und definitiv genetische Veranlagung, da kann er nichts für!PS: Ich mag PSL trotzdem, aber das ist mein Problem.
@ChefarztfrauPS: Ich mag PSL trotzdem, aber das ist mein Problem.Weit gefehlt guter Mann, DAS nicht.:-)