Aufgabe einer Agentur ist es nicht, dem Kunden für sein me-too-Produkt eine me-too-Idee zu verkaufen, wobei schon der Begriff nur gewählt wurde, um zu verdeutlichen, wie bescheiden der Gedanke allein ist. Denn eine Idee ist immer etwas Originäres. (Altphilologen wissen, dass sie bei Plato direkt nach dem Göttlichen kommt, ja geradezu aus ihr resultiert.)
Es gibt herrliche Zitate zum Wesen einer Idee:
von Oscar Wilde:
„Eine Idee, die nicht gefährlich ist, verdient es nicht, überhaupt Idee genannt zu werden.“
von Swami Vivekânanda:
„Ergreife eine einzige Idee. Laß Gehirn, Muskeln, Nerven, jeden Teil deines Körpers von dieser Idee erfüllt sein, und kümmere dich um sonst keine. Das führt zum Erfolg.“
von Johann Wolfgang Goethe:
„Die Idee ist ewig und einzig; daß wir auch den Plural brauchen, ist nicht wohlgetan.“
Hm, Überschrift ist aber „Ideen“. Egal, spätestens seit der Farbenlehre muss man nicht des Dichterfürsten Meinung teilen. Eine Idee übrigens auch nicht. Und man sollte es auch nicht tun. … OK, natürlich gibt es bei Schulfesten immer Waffeln, auf Kindergeburtstagen Luftballons, aber das sind keine Ideen, auch wenn man das gerne so nennt. Das sind Organisations- oder Dekorationseinfälle, aber Ideen? Nä!
Gibt es überhaupt noch Ideen?
Ja, natürlich. Und die besten davon werden in zwei Wochen prämiert: Es geht um die Löwen in Cannes. In der Woche vom 19.- 24. Juni lächelt sich die Werbewelt wund, schüttelt sich die Hände bis zum Abfallen, weil einem einfach nicht einfallen will, ob man die ach so ausgezeichnete „Idee“ nicht schon mal wo gesehen hat …
In dem Fall – wie auch sonst – lohnt immer ein Blick auf den AdMirror auf Coloribus, wo ich zum Beispiel das hier fand.
Zufall?
Mit Sicherheit. Ganz genau wie die 440 anderen Beispiele auch …..
Klauen Sie nichts. Selber denken, Freude schenken.
Na! Wenn das mal keine Idee is ….