Ob nun Winterdepression, Sonnenentzug oder einfach Lust auf Bräune. Gerade in der kalten Jahreszeit zieht es viele Menschen in ein Sonnenstudio. Was aber viele nicht wissen: Die künstlichen UV-Strahlen haben salopp formuliert viel mehr Schmackes als die liebe Sonne. Die Dosis via Sonnenbank kann dreieinhalb mal stärker sein als diejenige, die die echte Sonne hat. Dr. Rüdiger Greinert, Mitglied der Strahlenschutzkommission des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) bestätigt, dass viele Solarien viel mehr Strahlungen abgeben als die Sonne – und genau das sollten sie seiner Meinung nach nicht tun. Ein Gütesiegel, das Solarien zur Befolgung strenger Richtlinien verpflichtet, soll hier Abhilfe versprechen. Das Problem ist jedoch, dass bislang nur wenige Studios das Label "zertifiziertes Solarium" tragen. Laut aktueller Liste des BfS sind es magere 86. Was also tun? Wer kein zertifiziertes Studio in der Nähe hat, der kann sich an den Regeln orientieren, die für zertifizierte Sonnenstudios gelten:
1. Kompetenz: Die Mitarbeiter verfügen über einen anerkannten Qualifikationsnachweis und können Ihnen jederzeit Auskunft darüber geben, wie lange Sie auf der Sonnenbank bleiben dürfen. Auch sollten sie über die biologische Wirkung der UV-Strahlung, Hauttypen, Dosierungsprinzipien, Gesundheitsrisiken und UV-Schutzempfehlungen Bescheid wissen und mit allen Schutzhinweisen vertraut sein. Ein gutes Team achtet auch darauf, dass Mindestabstände eingehalten werden. Top sind Studios, die einen Dosierungsplan anbieten und die Beratung dokumentieren. Ist kein fachkundiges Personal da, lieber zum nächsten Studio gehen.
2. Geräte: Die Geräte entsprechen dem neuesten Stand der Technik, sie sind normiert und besitzen eine begrenzte Bestrahlungsstärke. Auch dürfen Geräteaufschriften sowie Schutzhinweise nicht fehlen.
3. Schutz: Ein gutes Studio wird Ihnen ohne Aufforderung eine Schutzbrille aushändigen, die den gültigen Sicherheitsvorschriften entspricht.
4. Ambiente: Das Studio sollte einen sauberen und aufgeräumten Eindruck machen. Ist das Studio eher schmuddelig, kann man davon ausgehen, dass es die Betreiber mit anderen Dingen auch nicht so genau nehmen.
Namhafte Solarienhersteller sind ihrerseits bemüht, ihre Partner entsprechend weiterzubilden. Ergoline zum Beispiel ermutigt seine Kunden, sich zertifizieren zu lassen. Qualität und Kompetenz sind nun mal zugkräftige Alleinstellungsmerkmale. Es wäre prima, wenn sich viele Solarienbetreiber diesen Kriterien anschließen. Meiner Meinung nach kommen sie nur so aus der "Proll-Toaster"-Schiene und damit letztendlich auch aus den Negativschlagzeilen heraus.
Wichtig für Solarieneinsteiger: Menschen mit heller, empfindlicher Haut, zahlreichen Pigmentmalen, Leberflecken oder Sommersprossen oder gar einer familiären Veranlagung zu Hautkrebs sind gut beraten, wenn sie vor der Erstbestrahlung einen Dermatologen aufsuchen und sich ein fachliches OK holen. Nach einem genauen Check erfahren die Patienten, wie viele Solarienbesuche aus dermatologischer Sicht vertretbar und welche Pflegemaßnahmen erforderlich sind.
Wer clever mit dem Thema Besonnung umgeht, der beugt frühzeitiger Hautalterung, Hautkrebs und Augenschädigungen vor und muss dennoch nicht auf eine leichte Bräune verzichten. Herz, was willst Du mehr?
Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich schockend, dass nur 86 Sonnenstudios das Gütesiegel „zertifiziertes Solarium“ tragen?! Was ist denn da bitte los? Als Kunde kommt man in ein SOnnenstudio rein, es ist sauber und die Angestellte fragt, ob man Antibiotika nimmt, da man sonst nicht sonnen darf, und schon denkt man „was ein kompetentes Sonnenstudio“. Ich dachte immer, dass ALLE Sonnenstudios gewisse Richtlinien einhalten müssen!? Jetzt bin ich doch ein wenig verunsichert. Ich gehe zwar nicht jede Woche künstlich sonnen, aber 1-2x im Monat sind es schon……Eure Lotte