Eine mächtige und furchteinflößende Gestalt in der abendländischen Mythologie, die im Mittelalter aber nicht zum ersten Mal und nicht nur bei Vollmond auftrat, ist der Werwolf. Es gab aber auch eine militant patriotische Bewegung in der Weimarer Republik, welche die Ideologie Hitlers unterstützte, ohne jedoch in die NSDAP eingegliedert gewesen zu sein. Diese bezeichnete sich als Wehrwolf.
Die Namensgeber des Wehrverbandes griffen wohl bewusst die furchteinflößenden Assoziationen zur Werwolf-Mythologie auf.
Ein Mythos: der Werwolf
Die Etymologie erklärt, wenn man sie einmal kennt, den ganzen Mythos. Der Wer ist im Germanischen einfach ein Mann. Werwolf heißt also einfach Mann-Wolf. Der Lykanthropie (dasselbe in Griechisch: lykos – Wolf, anthropos – Mensch) liegt der Glaube zugrunde, dass sich ein Mensch in ein Tier verwandeln kann. Diese Vorstellung existiert schon seit der Antike, wo allgemein der Glaube verbreitet war, dass sich Menschen in wilde Tiere verwandeln können.
Die Gelehrten taten die Geschichten von Mannwölfen, die im Wald leben, aber als Fantasien ab. Die Angst stiftende Vorstellung, die wir heute von Werwölfen haben, geht auf das Mittelalter zurück, als Männer während der Hexenverfolgungen der Lykanthropie bezichtigt und hingerichtet wurden.
Es soll Fälle geben, in denen Menschen glauben, sich in Tiere verwandeln zu können – zum Beispiel in Wölfe. Aber neben dieser pathologischen Erklärung gibt es noch viel naheliegendere dafür, wie sich das Schreckensbild des Werwolftums verbreiten konnte. Und zwar die Tollwut. Sie überträgt sich durch Tierbisse auf den Menschen.
Tollwütige leiden unter Schlaflosigkeit, zeigen bei Reizen wie Tageslicht heftige Wutreaktionen, prägen eine Rachenlähmung aus, die das Schlucken verunmöglicht, bilden infektiösen Schaum vor dem Mund, und beißen während Muskelkrämpfen um sich. Auf unwissende, außenstehende Betrachter müssen Tollwütige degeneriert und entmenschlicht wirken, weil die Rachenlähmung die Artikulation verhindert.
Meistens übertrugen Wölfe und Hunde die Krankheit. Damals müssen die Menschen gedacht haben, dass der Biss eines Tieres den Gebissenen in das jeweilige Tier verwandele. Solange die Tollwut noch nicht als Krankheit erkannt worden war, galt die Transformation den Menschen als eine schlüssige Erklärung. Mit dem Werwolfmythos und seiner Geschichte ist es dennoch nicht so einfach. Er speist sich noch aus unzähligen anderen Quellen, insofern als er mit den Geschichten vieler Länder und Völker verbunden ist.
Erst ein Film aus dem Jahre 1941 transformierte den Mythos in das heute allseits bekannte Werwolfschema. Vor Curt Siodmaks The Wolf Man war der Vollmond kein Auslöser für die Metamorphose und Silber kein wirksames Bekämpfungsmittel.
Ein Wehrverband: der Wehrwolf
Zur Zeit der Weimarer Republik entstand eine militaristische Bewegung aus Offizieren und Freikorps-Mitgliedern, welche davon überzeugt war, die „deutsche Frage“ nur durch einen Krieg klären zu können. Der Schutzverband, der offen antisemitische Parolen skandierte, unterstützte etwa tatkräftig Hitlers Putsch in München und sprach sich offen gegen die Politik der Weimarer Republik aus.
Der Wehrverband ist heute so gut wie vergessen – und in den meisten Fällen werden Sie wohl nicht diesen meinen, sondern die Hollywood-Fabel, wenn Sie von Werwölfen sprechen.
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Bei „Christian Morgenstern“ gibt es ein Gedicht „der Werwolf“.
Hierbei spielt er mit dem „Wer „im Wolf und läßt dies beugen.
Also: der wer- , des wes -, dem wem-., den wenwolf.